Bis Ende des Winters "geimpft, genesen oder gestorben" - Covid-19 in Deutschland

Viele Impfzentren wie hier in Lützen (Sachsen-Anhalt) machen wieder auf - und unterstützen die Hausärzte bei den Auffrischungsimpfungen.
Viele Impfzentren wie hier in Lützen (Sachsen-Anhalt) machen wieder auf - und unterstützen die Hausärzte bei den Auffrischungsimpfungen. Copyright dpa via AP
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Von Cornelia Trefflich mit AFP, AP
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Mit 386,5 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern meldet das Robert Koch-Institut an diesem Montag einen neuen Höchstwert der Neuinfektionen mit dem Coronavirus.

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Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat bei einer Pressekonferenz für den Covid-Impfstoff des Herstellers "Moderna" geworben. Er appellierte an die Bevölkerung, sich schnellstmöglich boostern zu lassen.

"Wahrscheinlich wird am Ende dieses Winters so ziemlich jeder - das wurde ja manchmal fast schon zynisch so genannt - geimpft, genesen oder gestorben sein. Aber es ist ja tatsächlich so", erklärte Spahn.

Mit Moderna stehe ein ebenso sicherer wie hochwirksamer Impfstoff zur Verfügung. Erst in der vergangenen Woche hatte Spahn Obergrenzen bei Bestellmengen für den Biontech-Impfstoff angekündigt. Demnach werden ab kommender Woche 2-3 Millionen Impfdosen ausgeliefert, ungefähr die Hälfte der derzeitigen Liefermenge.

Spahn entschuldigt sich

Spahn entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten, die Arztpraxen und Impfzentren durch verstärkte Lieferung des Moderna-Impfstoffs entstehen:

"Mir ist sehr bewusst, dass diese kurzfristige Umstellung für viele engagierte Helferinnen und Helfer vor Ort, in den Arztpraxen und Impfzentren viel zusätzlichen Aufwand und auch Stress bedeutet. "

Für Verunsicherung hatte der Hinweis des Gesundheitsministers in der vergangenen Woche gesorgt, wonach eingelagerte Moderna-Dosen Anfang des kommenden Jahres abzulaufen drohten. Mediziner befürchten, dass viele Menschen deswegen jetzt zögerten, sich impfen zu lassen.

Die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist an diesem Montag den 14. Tag in Folge gestiegen. Das Robert Koch-Institut berechnet diese jetzt auf 386,5 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

22 Landkreise in Deutschland mit Inzidenz über 1.000

In den vergangenen 24 Stunden gab es 30 643 bestätigte Ansteckungen. Diese Zahl liegt montags fast immer niedriger, weil an Sonntagen weniger Tests durchgeführt werden. Das RKI meldet auch 62 weitere Todesfälle durch Covid-19.

In 22 deutschen Landkreisen liegt die 7-Tage-Inzidenz laut RKI jetzt über 1.000. Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen verzeichnet mit 1.612,4 bestätigten Ansteckungen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner die bundesweit höchste Inzidenz. Freyung-Grafenau, der östlichste Landkreis Bayerns, der an Österreich und Tschechien grenzt, kommt an diesem Montag auf eine Inzidenz von 1.569,8.

Robert Koch-Institut
Die RKI-Corona-Karte an diesem MontagRobert Koch-Institut

Wahrscheinlich ab Mittwoch sollte in öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland 3G gelten. Das bedeutet, dass nur Personen, die geimpft, genesen oder negativ getestet sind, mit Bussen und Bahnen fahren dürfen. Die Nachweise sollten stichprobenartig kontrolliert werden.

Diskutiert wird weiter über die Einführung einer Impfpflicht - wie sie in Österreich beschlossen wurde und ab Februar 2022 gillt.

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