Im vergangenen Jahr waren alle Weihnachtsmärkte wegen der Corona-Pandemie kurzfristig ausgefallen. In diesem Jahr haben die Schausteller angesichts der unsicheren Lage ziemlich gedämpfte Geschäftserwartungen.
Trotz hoher Inzidenzwerte haben an diesem Montag in Berlin die ersten Weihnachtsmärkte geöffnet. Über den berühmten Markt am Breitscheidplatz schlenderten bereits am Vormittag neugierige BesucherInnen unter Berücksichtigung der Sicherheitsregeln: Es gelten Maskenpflicht und 3G.
Aber es gibt keine Zugangskontrollen. Das würde den Verkehr rund um das Areal viel zu sehr beeinträchtigen, wie Michael Roden vom Schaustellerverband Berlin erklärt.
Vorsicht ist dennoch angesagt "Ich würde nicht hierhergehen, wenn es so voll ist", meint ein Mann. "Jetzt ist es noch leer, jetzt ist es problemlos."
Eine junge Frau mit französischem Akzent findet es "einfach cool, hier auf dem Weihnachtsmarkt zu sein. Wir freuen uns, Lebkuchen zu essen."
"Ganz ungewiss, wie lange der Weihnachtsmarkt aufhaben wird"
Im vergangenen Jahr waren alle Weihnachtsmärkte wegen der Corona-Pandemie kurzfristig ausgefallen. In diesem Jahr haben die Schausteller angesichts der unsicheren Lage ziemlich gedämpfte Geschäftserwartungen.
"Es fühlt sich komisch an", bestätigt ein Verkäufer. "Es ist so ganz ungewiss, wie lange der Weihnachtsmarkt aufhaben wird."
Eine Mützenverkäuferin freut sich, "dass der Weihnachtsmarkt wieder stattfindet. Aber für andere Städte ist es sehr traurig."
Erhebliche Mehrkosten für Kontrollen
Das Land ist gespalten: Während berühmte Märkte wie Nürnberg, Dresden oder München wegen hoher Coronazahlen abgesagt wurden, zum Teil in letzter Minute, hält man andernorts beispielsweise in Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg oder Erfurt daran fest.
Ob sie ganze Adventszeit bis Weihnachten durchhalten werden ist fraglich.
In Berlin will der Senat am Dienstag über 2G-plus-Regeln beraten. Auch geimpfte und genesene Menschen müssten dann zusätzlich einen aktuellen negativen Corona-Test vorzeigen.
Damit könnten dann eigentlich nur noch Weihnachtsmärkte mit Eingangskontrollen offenbleiben - wie der am Berliner Gendarmenmarkt.
Das hat allerdings seinen Preis, wie Helmut Russ vom Weihnachtszauber Gendarmenmarkt erklärt: "Das sind 100.000 Euro, die einfach diese 2G-Kontrolle bedarf, ohne dass man die Zelte dazurechnet, die wir dafür aufgestellt haben. Das sind allein die Personalkosten. Das lässt sich sicherlich wuppen."
Ebenfalls geöffnet haben die Weihnachtsmärkte am Roten Rathaus und in der Zitadelle Spandau.
Aber auch Absagen gibt es in Berlin, etwa der Markt auf der Domäne Dahlem (Steglitz-Zehlendorf) sowie in Moabit, Alt Rixdorf oder Alt-Marzahn.