Italien: Kartellbehörde verhängt Milliardenstrafe gegen Amazon

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Copyright Michel Spingler/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von euronews
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Der Handels-Gigant soll seine Marktmacht dazu genutzt haben, um Druck auf Händler auszuüben. Es ist nicht die erste Strafe der italienischen Behörden.

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Die italienische Kartellbehörde hat eine Milliardenstrafe gegen Amazon verhängt. Der Handels-Gigant soll 1,129 Milliarden Euro Strafe zahlen, weil er seine Marktposition dazu genutzt habe, um Verkäufer auf der Plattform dazu zu drängen, auch die Amazon-Versandlogistik zu nutzen.

Konkret geht es um den Service "Fulfillment by Amazon" (FBA), in Deutschland "Versand durch Amazon" genannt. An den Service seien Vorteile auf der Verkaufsplattform gekoppelt, argumentierte die Kartellbehörde. So erhielten Verkäufer eine bessere Sichtbarkeit oder könnten ihre Produkte im Abo-Angebot "Amazon Prime" anbieten. Dies sei entscheidend für den Verkaufserfolg auf der Seite Amazon.it. Nach Ansicht der AGCM wendet Amazon bei Händlern, die den Logistik-Service nicht nutzen, außerdem strengere Qualitätskontrollen an als bei anderen, was zu einer Sperrung von Accounts führen könne.

Mitteilung der italienischen Wettbewerbsbehörde

Amazon will Widerspruch einlegen

Amazon bezeichnete die Strafe und die Auflagen als "ungerechtfertigt und unverhältnismäßig" und kündigte Widerspruch an. Man unterstütze auch die Händler, die ihre Logistik in Eigenregie abwickelten.

Die EU-Kommission begrüßte die Entscheidung. Man arbeite im Fall Amazon eng mit Italien zusammen, da die Wettbewerbskommission selbst zwei Verfahren gegen das US-Unternehmen laufen hat. Im November verhängte Italien eine dreistellige Millionenstrafe gegen Amazon und Apple.

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