Kampf gegen Omikron: Boris Johnson lenkt von Weihnachtsfeier-Skandal ab

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Von Julika Herzog mit dpa und AFP
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Der britische Premierminister Boris Johnson blickt demonstrativ nach vorne und verschärft die Corona-Maßnahmen im Land - angesichts der Variante Omikron.

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Der britische Premierminister Boris Johnson gibt sich demütig- nachdem ihn ein explosives Video aus der Downing Street über eine mutmaßliche Weihnachtsfeier von engen Mitarbeitern mitten im Corona-Lockdown vor einem Jahr erheblich unter Druck gesetzt hat.

In der vergangenen Woche wurde der britische Premierminister mehrfach mit der Behauptung konfrontiert, in der Downing Street 10 seien in der Vorweihnachtszeit 2020 Partys abgehalten worden, als diese im Lockdown verboten waren.

Am Dienstag hatte ITV News ein Video aus dieser Zeit ausgestrahlt, das offenbar Beamte der Downing Street Number 10, die vor der im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz über die Weihnachtspartys scherzen.

Die offizielle Position der Downing Street vor und nach dem Bekanntwerden des Videos war: "Es gab keine Weihnachtsfeier, und die Coronavirus-Bestimmungen wurden zu jeder Zeit eingehalten."

Johnson hat eine interne Untersuchung angekündigt, und am Mittwoch trat die im Video gezeigte ehemalige Sprecherin des Premierministers, Allegra Stratton, unter Tränen als Regierungsberaterin zurück.

"Plan B" in Großbritannien: Maskenpflicht, Clubschließungen, Homeoffice, Impfnachweis

Seit Tagen dementierte Johnson alle Vorwürfe, nun blickt er demonstrativ nach vorne und verschärft die Corona-Maßnahmen im Land - angesichts der Variante Omikron.

Kleinere Schritte wie die Wiedereinführung einer Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln hatte die Regierung bereits vollzogen. Nun greift der sogenannte "Plan B", nachdem im Sommer zum "Freedom Day" am 19. Juli alle Einschränkungen fast vollständig aufgehoben wurden. Die Regelungen sollen im Laufe der kommenden sieben Tage schrittweise in Kraft treten.

"Ab Montag sollten Sie von zu Hause aus arbeiten. Gehen Sie zur Arbeit, wenn Sie müssen, aber wenn sie können, arbeiten Sie von zu Hause aus. Zweitens werden wir ab Freitag die Maskenpflicht auf die meisten öffentlichen Innenräume, einschließlich Theater und Kinos, weiter ausdehnen. Und drittens wird der Gesundheits-Pass auch für den Einlass in Nachtclubs und andere Veranstaltungsorte obligatorisch, an denen sich große Menschenmengen versammeln", kündigte Johnson an.

Dänemark verlängert Weihnachtsferien und schränkt Nachtleben ein

In ganz Europa steigen die Neuinfektionszahlen rapide und Länder verabschieden strengere Corona-Maßnahmen. In Dänemark werden Schulkinder vor Weihnachten in verlängerte Ferien geschickt und ab Freitag wird das Nachtleben eingeschränkt. Bars und Restaurants müssen um Mitternacht schließen. Danach ist der Verkauf von Alkohol generell verboten.

Slowakei: Mischung aus Lockerungen und Verschärfungen

In der Slowakei hat man sich auf eine Mischung aus Lockerungen und Verschärfungen der gültigen Corona-Maßnahmen geeinigt dürfen die seit 25. November geschlossenen Geschäfte ab Freitag wieder öffnen- aber nur für Geimpfte und Genesene. Die Gastronomie bleibt vorerst für alle geschlossen und ab kommenden Montag müssen einige Schulen müssen mit Ausnahme der ersten vier Schulstufen auf Online-Unterricht umstellen.

Frankreichs Kliniken aktivieren Notfallpläne

Auch in Frankreich werden Nachtclubs geschlossen und andere Maßnahmen zur Kontaktreduzierung wie Homeoffice empfohlen. Die Krankenhäuser in mehreren Regionen haben bereits Notfallpläne aktiviert, auch in Ile-de-France mit dem Zentrum Paris. Die Zahl der Betten auf Intensivstationen wird erhöht, Behandlungen verschoben. Parallel treibt die Regierung die Booster-Impfungen im Land voran. Bis Anfang Januar sollen 15 Millionen weitere Menschen ihre Auffrischungsimpfung erhalten können.

Einen erneuten Lockdown, der in Frankreich mit drastischen Ausgangsbeschränkungen verbunden war, will die Regierung verhindern.

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