Wie Freiwillige aus den USA Kämpfer in der Ukraine unterstützen

Justin Dee, 24, Mitglied der georgischen Legion aus New York, bildet Zivilisten aus, um sie für den Fall einer russischen Invasion in Kiew fit zu machen, 04.02.2022
Justin Dee, 24, Mitglied der georgischen Legion aus New York, bildet Zivilisten aus, um sie für den Fall einer russischen Invasion in Kiew fit zu machen, 04.02.2022 Copyright Efrem Lukatsky/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Anelise Borges
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Nicht nur militärische Ausrüstung wird in die Ukraine verschifft. Immer mehr Freiwillige melden sich, um die Ukraine bei einem möglichen Kampf zu unterstützen.

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Seit Russland seine Truppen in der Nähe der Grenze zur Ukraine stationiert hat, erreicht das Land nicht nur militärische Ausrüstung aus den Vereinigten Staaten.

Freiwillige wie Justin Dee aus den USA melden sich bei paramilitärischen Einheiten, die die Ukraine unterstützen sollen. 

Dee erklärt, was ihn umtreibt: "Ich verfolge diesen Konflikt seit 2014, als Russland die Krim illegal annektiert hat. Ich habe beobachtet, wie es sich immer mehr in die Angelegenheiten anderer Länder einmischt und seine Finger dort hineinsteckt, wo sie nicht hingehören. Seitdem wird es immer schlimmer... Als ich mitbekommen habe, wie es wieder losgeht, dachte ich mir, ich komme hierher und helfe den Menschen in der Ukraine."

Freiwillige schließen sich dem Kampf an

Während US-Präsident Joe Biden die Entsendung von fast 3.000 Soldaten nach Osteuropa angekündigt hat, ist Justin Dee nicht in offizieller Funktion hier. Er ist freiwillig Tausende von Kilometern aus New York angereist, um sich einem Kampf anzuschließen, der seiner Meinung nach Auswirkungen weltweit haben könnte:

Ich denke, wenn es Russland gelingt, die Ukraine zu unterwerfen, wird es nicht aufhören, sondern weitermachen, bis es alle führenden Politiker der Welt manipuliert und zu seinen Hampelmännern gemacht hat.
Justin Dee
Freiwilliger aus den USA in der Georgischen National-Legion in der Ukraine

"Heute steht die Ukraine an vorderster Front im Kampf für die Demokratie, im Kampf für die westliche Ideologie. Ich denke, wenn es Russland gelingt, die Ukraine zu unterwerfen, wird es nicht aufhören, sondern weitermachen, bis es alle führenden Politiker der Welt manipuliert und zu seinen Hampelmännern gemacht hat. Das will ich verhindern."

Justin Dee hat sich der Georgischen National-Legion angeschlossen - einer Einheit ausländischer Kämpfer:innen, die seit 2014 in der Ukraine präsent ist und die seit dem Wiederaufflammen des Konflikts neue Anwärter:innen angezogen hat.

Georgische National-Legion rekrutiert ausländische Freiwillige

Mamuka Mamulaschwili ist Befehlshaber bei der Freiwilligen-Einheit:  "Vor einer Woche haben wir einen neuen Prozess der Rekrutierung von Ausländern begonnen. Es haben sich viele Leute beworben. Der Spitzenreiter ist wieder Georgien. Wir haben mehr als 300 Bewerber:innen aus Georgien. An zweiter Stelle stehen die USA, gefolgt von Großbritannien, Australien, Italien, Deutschland... das sind die wichtigsten Länder, die sich eine Mitarbeit in der georgischen Legion bemühen."

Das ukrainische Verteidigungsministerium äußert sich nicht offiziell zur Zahl der Ausländer, die derzeit in den Streitkräften des Landes dienen. Inoffiziell sagen die Soldaten, dass es im Trend liegt.

Sie würden gerne offiziell westliche Truppen auf ihrem Boden sehen. Trotzdem sind viele froh, dass einige den Schritt wagen, in die Ukraine zu reisen. Auch Dee erwartet, dass andere seinem Beispiel folgen werden.

"Ich hoffe, dass meine Anwesenheit hier eine Botschaft aussendet, dass die Welt nicht tatenlos zusehen wird, dass die Bürger jedes einzelnen Landes für das Richtige eintreten werden, auch wenn ihre Regierung es nicht tut."

Dies ist ein Bericht unserer Auslands-Korrespondentin Anelise Borges.

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