Zhu Yi sollte mit dem chinesischen Eiskunstlaufteam brillieren. Stattdessen stürzte sie. Chinesische Internet-Nutzer:innen nahmen ihr das übel.
Nach ihrem verpatzten Auftritt bei den Olympischen Spielen hat China den Shitstorm gegen Eiskunstläuferin Zhu Yi im Netz einen Riegel vorgeschoben. Die 19-Jährige, die in den USA geboren wurde, stürzte bei einem ihrer Sprünge, einen anderen am Ende ihres Kurzprogramms verpasste sie, was sie auf den letzten Platz zurückwarf und das chinesische Team einige Plätze in der Gesamtwertung kostete.
Im Internet ergoss sich darauf hin ein Sturm der Entrüstung über die schwache Leistung Zhus. Auf der chinesischen Social-Media-Plattform Weibo erreichte der Hashtag #ZhuYiFellOver (Zhu Yi ist gestürzt) mehr als 230 Millionen Aufrufe, danach wurde der Hashtag gesperrt. Ein ähnlicher Hashtag #ZhuYiMessedUp ("Zhu Yi ist gescheitert") verzeichnete über 80 Millionen Aufrufe.
Einige stellten die Entscheidung in Frage, dass sie anstelle ihrer Sportskollegin Chen Hongyi ausgewählt worden war. Zhu sei "völlig zu unrecht" Sportlerinnen vorgezogen wurde, "die in China geboren wurden". Zhu ist das Kind chinesischer Einwanderer in Los Angeles. Dort verbrachte sie auch ihre Kindheit. Seit 2018 tritt sie für China an und hat dafür sogar ihre US-amerikanische Staatsbürgerschaft abgelegt.
Ihr Vater, Zhu Songchun war Wissenschaftler an der Universität von Kalifornien, bevor 2020 nach China zurückkehrte. Dort leitet er ein Forschungsinstitut an der Universität Peking.
In den vergangenen Jahren hat Peking sich vermehrt bemüht, im Ausland lebende erfolgreiche Chinesen zur Rückkehr nach China zu bewegen. Nach dem unglücklichen Auftritt der Chinesen kursierten Gerüchte im Internet, dass die Auswahl von Zhu Yi für das chinesische Team mit Rückkehr ihres Vaters zusammen hängen könnte.