Ukraine erwartet russischen Vorstoß im Osten - und fordert mehr Waffen von ihren Verbündeten

Blick auf ein durch Granatenbeschuss beschädigtes Wohnhaus in Charkiw, (10. April 2022)
Blick auf ein durch Granatenbeschuss beschädigtes Wohnhaus in Charkiw, (10. April 2022) Copyright AP Photo/Andrew Marienko
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Von Euronews mit DPA/AP
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Dem ukrainischen Generalstab zufolge sei in Kürze mit einem neuen Vorstoß der russischen Streitkräfte zu rechnen. Die ukrainische Regierung forderte erneut mehr Waffen von ihren Verbündeten, darunter auch den USA.

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Die Ukraine bereitet sich auf eine bevorstehende russische Offensive in der Ostukraine vor. Dem ukrainischen Generalstab zufolge sei in Kürze mit einem neuen Vorstoß der russischen Streitkräfte zu rechnen. Dazu würden aktuell neue Truppen aus anderen Landesteilen Russlands an die Grenzen herangeführt. Die Schwerpunkte der nächsten russischen Angriffe seien bei Charkiw und Slowjansk zu erwarten.

"Die russische Armee arbeitet weiter an ihrem Minimalplan Ostukraine", sagte die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar in der Nacht zum Montag, wie die Agentur Unian berichtete.

Ukraine fordert weitere Waffen

Die Ukraine setze unterdessen ihre eigenen Vorbereitungen mit der Fortsetzung der Mobilmachung und der Ausbildung von Rekruten fort.

Angriffe gab es auch am Wochenende. In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums hieß es, man habe 86 militärische Einrichtungen getroffen, darunter eine in der Großstadt Dnipro.

Dabei handelt es sich um den Flughafen der Stadt, der völlig zerstört wurde, wie von ukrainischer Seite bestätigt zerstört wurde. Angesichts der russischen Truppenakkumulation im Osten des Landes forderte die ukrainische Regierung erneut mehr Waffen von ihren Verbündeten, darunter auch den USA.

Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater der USA, sagte dazu, man sei alle Waffensysteme, die die Ukraine benötige, der Reihe nach durchgegangen und habe Pläne entwickelt, um diese so schnell wie möglich zu liefern. Einige seien bereits geliefert worden. Andere befänden sich in der Auslieferungsphase.

Man werde sich weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Ukraine bekomme, was sie brauche, um ihre Position auf dem Schlachtfeld und am Verhandlungstisch zu stärken.

Neuer Oberbefehlshaber für die Ukraine

US-Geheimdienste haben außerdem bestätigt, dass Russland einen neuen Oberbefehlshaber für die Ukraine ernannt hat. Es handle sich um einen der erfahrensten russischen Militäroffiziere, General Alexander Dwornikow, der in Syrien brutal gegen Zivilisten vorgegangen sein soll.

Derweil setzen Sonderermittler für Kriegsverbrechen und Gerichtsmediziner ihre Untersuchungen im Kiewer Vorort Butscha fort.

Am Sonntag wurden neun weitere Leichen aus einem Massengrab exhumiert, das auf dem Gelände einer örtlichen Kirche entdeckt wurde und in dem mindestens 30 Menschen vor dem Abzug der russischen Truppen verscharrt wurden.

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