Frauenrechte in Afghanistan praktisch ausradiert

Immer mehr Einschränkungen für Frauen im täglichen Leben in Afghanistan
Immer mehr Einschränkungen für Frauen im täglichen Leben in Afghanistan Copyright Ebrahim Noroozi/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
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Von AP
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Jahrzehntelange Fortschritte bei Frauenrechten wurden innerhalb weniger Monaten zunichte gemacht

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Die Rechte der Frauen in Afghanistan, die einst als bedroht galten, sind nun faktisch nicht mehr existent. Das behauptet die UN-Vertreterin in dem von den Taliban kontrollierten Land. Alison Davidian erklärt, jahrzehntelange Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter und den Rechten der Frauen wurden buchstäblich in wenigen Monaten zunichte gemacht.

Afghanistan ist das einzige Land der Welt, in dem Mädchen nicht zur Schule gehen dürfen. Frauen dürfen nicht außerhalb des Hauses arbeiten, außer in einigen wenigen Sektoren und in bestimmten Rollen. Es gibt keine Frauen im Kabinett und kein Ministerium für Frauenangelegenheiten, was das Recht der Frauen auf politische Teilhabe praktisch ausschließt
Alison Davidian
Stellvertretende Landesvertreterin von UN Women in Afghanistan

Nach der Machtübernahme durch die Taliban im August vergangenen Jahres, nachdem sich die US- und NATO-Truppen zurückgezogen hatten, versprachen ihre Anführer eine integrative Regierung, die jedoch nach wie vor überwiegend ohne Frauen auskommt. Und neue Einschränkungen schränken das Leben der Frauen täglich ein.

Laut Davidian sind die Einschränkungen weitgreifend: "Frauen müssen eine männliche Begleitperson haben, wenn sie mehr als 78 Kilometer reisen, und sie müssen auch ihr Gesicht in der Öffentlichkeit bedecken. Zusammengenommen schränken diese Einschränkungen die Möglichkeiten der Frauen ein, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, Zugang zu Gesundheit und Bildung zu erhalten, Gewaltsituationen zu entkommen und ihre Rechte wahrzunehmen."

Die UNO sagt, die Situation sei ein Alarmsignal für die Welt, wie zerbrechlich Geschlechterrechte sein können.

Die Taliban bereiten sich darauf vor, ein Jahr seit ihrer Machtübernahme zu feiern. Vor allem wegen der Menschentrechtsbedenken hat bisher kein Land die Regierung in Kabul anerkannt

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