Sommer des Streiks: Arbeitskampf im größten britischen Containerhafen

Der größte Containerhafen in Großbritannien wird vom 21. bis zum 29. August bestreikt.
Der größte Containerhafen in Großbritannien wird vom 21. bis zum 29. August bestreikt. Copyright Euronews
Von Euronews mit dpa und AP
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In Großbritannien weiten sich die Streiks aus. Jetzt wollen die Hafenarbeiter vom Felixtowe tagelang die Arbeit niederlegen. Auch die Bahnstreiks gehen weiter. Viele Bürger sind über die Verspätungen und Zuhausfälle verärgert.

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Felixtowe ist der größte Containerhafen Großbritanniens. Jetzt wollen die Hafenarbeiter vom 21. bis zum 29. August streiken, was die britischen Lieferketten stark zu belasten droht.

Auch zehntausende Bahnbeschäftigte verschiedener Zugunternehmen legen weiter die Arbeit nieder. Sie fordern höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften sind bislang ergebnislos.

Gewerkschaft lehnt Angebot ab

Der Generalsekretär der Gewerkschaft Rail, Maritime and Transport, Mick Lynch, erklärte am Samstag, warum seine Gewerkschaft das Angebot der Firma Netwok Rail abgelehnt hat: "Es liegt ein Angebot von Network Rail vor, das 50 % unserer Mitglieder betrifft. Es handelt sich um eine Lohnsteigerung von 8%, sowohl für nächstes Jahr, als auch für dieses und letztes Jahr. Die Inflation liegt diese Woche im Einzelhandel bei 12,3 %. Wenn wir dieses Angebot annehmen würden, bekämen wir etwa ein Viertel der Inflation des nächsten Jahres, die wahrscheinlich 16% betragen wird. Unsere Mitglieder sind also nicht bereit, das zu akzeptieren."

Der Streik von über 45.000 Bahnbeschäftigten führte am Samstag zu zahlreichen Zugausfällen. Vor allem Fußballfans waren stark betroffen. Die Meinungen über die anhaltenden Bahnstreiks sind geteilt. „Ja, ich sympathisiere mit den Streikenden, aber es muss einen anderen Weg geben,“ sagt eine Passantin, „denn die Störung im ganzen Land ist außergewöhnlich. Man kann nirgendwo hinkommen."

"Wir sind die Leidtragenden"

Auch Besucher*innen von Sommerfestivals waren über den Bahn-Streik verärgert. Eine junge Festivalbesucher findet es grundsätzlich gut, dass Beschäftigte die Möglichkeit haben, ihren Standpunkt zu vertreten: „Aber natürlich sind wir die Leidtragenden und nicht etwa die Leute, die in ihren Limousinen und Taxis zur Arbeit fahren."

Den Reisenden im Vereinigten Königreich wird geraten, nur wenn unbedingt notwendig, mit dem Zug zu reisen. Auch am Sonntag erwartet man, dass es durch den Streik zu Verspätungen und Störungen kommen wird.

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