Tote bei Wohnhausbrand in französischer Vorstadt

Vaulx-en-Velin, ein Vorort von Lyon in Frankreich. Es ist die Nacht zum Freitag, als in einem Wohnblock ein Feuer ausbricht. Panik unter den Anwohnern, manche stürzen sich vom Balkon. Die Bilanz: Mindestens zehn Tote, davon die Hälfte Kinder, dazu mehrere Schwerverletzte. Leicht verletzt wurden unter anderem zwei Feuerwehrleute.
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin und Wohnbauminister Olivier Klein machten sich vor Ort ein Bild von der Lage. "Wir möchten uns bei der Feuerwehr bedanken, die um 3 Uhr morgens binnen 12 Minuten vor Ort war und so 15 Menschen retten konnte", so Darmanin, "dabei haben die Feuerwehrleute große Risiken in Kauf genommen, sie sind außen am Gebäude hochgeklettert, weil sie von innen keinen Zugang hatten. Noch aus dem siebten Stock haben sie Menschen gerettet, darunter Kinder und Babies. Ohne dieses schnelle und heldenhafte Handeln wäre das alles noch viel schlimmer ausgegangen."
Der Besuch der hochrangigen Politiker zeigt: Der Brand ist auch ein Politikum. Vaulx-en-Velin ist eine Stadt mit sozialen Problemen, einer jener Orte, die wenn überhaupt, dann mit negativen Schlagzeilen bekannt werden. Das Gebäude, sagen die Bewohner, sei schon marode gewesen, einige hatten ein Unglück kommen sehen. Erst Anfang des Jahres hatte sich die Verwaltung der Metropole dazu durchgerungen, einen Rettungsplan für das verfallende Gebäude aufzustellen. Ein weiteres Problem ist der Drogenhandel: Medienberichten zufolge war die Polizei erst am Vortag des Unglücks gegen Drogenhändler in einem nahegelegenen Gebäude vorgegangen. Und so ist zwar die Brandursache bisher unklar, aber von einer nicht ausgedrückten Zigarette über kaputte Stromleitungen bis zu Brandstiftung ist bisher keine Variante ausgeschlossen.