Nach vier Tagen Wahlblamage scheint es Kevin McCarthy zu gelingen, das Ruder herumzureißen. Es bleiben noch 6 republikanische Hardliner, die ihm bislang ihre Stimme verweigerten.
Im Machtkampf um die Wahl des Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses ist dem Republikaner Kevin McCarthy nach nunmehr 13 Wahlrunden gelungen, mehr Stimmen seiner 20 parteiinternen Gegner auf seine Seite zu ziehen.
Dem 57-Jährigen fehlten zwar immer noch die erforderlichen Stimmen für eine hauchdünne Mehrheit. Dennoch scheinen sich seine Beharrlichkeit und Zugeständnisse an die abtrünnigen Parteikollegen ausgezahlt zu haben.
"Wir werden es zu Ende bringen"
"Wir werden heute Fortschritte machen. Wir werden Sie schockieren", sagte McCarthy zu Reportern, als er am Freitagmorgen auf dem Capitol Hill eintraf, und fügte hinzu: "Wir werden es zu Ende bringen."
McCarthy hatte an den vergangen drei Abstimmungstagen eine Wahlschlappe nach der anderen eingesteckt, weil sich 20 republikanische Hardliner gegen ihn eingeschworen hatten und systematisch für andere Kandidaten stimmten.
Die Republikaner haben in der Kammer nur eine ganz knappe Mehrheit. Daher bräuchte McCarthy fast alle Stimmen seiner Parteikollegen, um auf den mächtigen Posten gewählt zu werden, der in der staatlichen Rangfolge in den USA auf Rang drei nach dem Präsidenten und dessen Vize folgt.
Noch sechs Republikaner blockieren, darunter der radikale Abgeordnete Matt Gaetz
14 Abtrünnige hat McCarthy nun herumgerissen mit dem Versprechen, interne Verfahrensregeln im Kongress zu ändern. Bleiben noch sechs Republikaner, die bislang gegen McCarthy stimmten, darunter der radikale Abgeordnete Matt Gaetz aus Florida.
Das Repräsentantenhaus beschloss nach Abstimmung Nummer 13, die Sitzung bis 22.00 Uhr (Ortszeit) zu vertagen. Zwei Abgeordnete, die bei den Abstimmungen am Freitag nicht anwesend waren, werden dann voraussichtlich wieder mit dabei sein. Beide Abgeordnete sind McCarthy-Anhänger.
Es ist der längste Wahlgang der Geschichte des US-Repräsentantenhauses seit 164 Jahren.