Moskau rückt langsamer voran: Taktische Feuerpause über orthodoxe Ostern?

Die aktuelle Lage an der Front in der Ukraine
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Von Oleksandra Vakulina
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Moskau könnte versuchen, das orthodoxe Osterfest am 16. April für eine taktische Feuerpause zu nutzen.

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Moskau könnte versuchen, das orthodoxe Osterfest am 16. April für eine taktische Feuerpause zu nutzen, um die ukrainische Gegenoffensive zu verzögern. Davon geht das "Institute for the Study of War" in seinem täglichen Update aus.

Der Kreml ruft an religiösen Feiertagen immer wieder zu Waffenruhen auf, um die Lage an der Front zu beeinflussen. Am orthodoxen Osterfestes 2022 verweigerte Moskau eine Feuerpause, um der Ukraine während der Schlacht um Mariupol nach eigenen Worten "keine Pause zu gönnen". 

Laut der US-Denkfabrik lehnte der Kreml eine Waffenruhe wahrscheinlich ab, weil zu diesem Zeitpunkt Russlands Streitkräfte die Front deutlich dominierten.

Später, über das orthodoxe Weihnachtsfest, ordnete Putin dann eine Feuerpause an, um Zeit zu gewinnen und die Armee auf die Winteroffensive vorzubereiten.

Putin könnte jetzt eine Oster-Feuerpause fordern, die den russischen Truppen hilft, ihre Geländegewinne in Bachmut zu sichern und die Verteidigung gegen die Gegenoffensive der Ukraine in diesem Frühjahr vorzubereiten. 

Laut ukrainischen und russischen Quellen kam die russische Offensive an der gesamten Front am Wochenende langsamer voran. Die russischen Streitkräfte führten Bodenangriffe in und um Bachmut und in Awdijiwka in Donezk durch. Im Süden von Bachmut hat Russland offenbar kleine Fortschritte erzielt.

Laut britischem Verteidigungsministerium hat Russland in den letzten sieben Tagen seine Panzerangriffe auf die ostukrainische Stadt Marjinka ausgeweitet. Sie liegt 20 Kilometer südwestlich der Stadt Donezk.

Marjinka ist seit 2014 umkämpft und wurde durch Artilleriebeschuss weitgehend zerstört. Durch die Stadt verlaufen wichtige Verkehrswege in Richtung Donezk. 

Die Operationen in der Donezk-Region haben für Moskau laut dem britischen Bericht weiterhin hohe Priorität. Dazu gehören die Gebiete um Marjinka und Awdijiwka. Russland setzt in der Region weiter viele Ressourcen für minimale Gewinne ein. 

Laut "Institute for the Study of War" setzen die russischen Streitkräfte Artillerie ein, um die geschwächten Offensivfähigkeiten der Armee auszugleichen.

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