Hitze ist Gift für schottische Lachse

Ein Lachs in einem Mastbetrieb
Ein Lachs in einem Mastbetrieb Copyright Robert F. Bukaty/AP2008
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Seit März sind die Wassertemperaturen in der Nordsee vor Schottland deutlich höher als gewöhnlich: Nämlich um bis zu vier Grad Celsius. Das hat unweigerlich Auswirkungen auf die Unterwasserwelt - und Mastfische.

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Seit März sind die Wassertemperaturen in der Nordsee vor Schottland deutlich höher als gewöhnlich: Nämlich um bis zu vier Grad Celsius. Das hat unweigerlich Auswirkungen auf die Unterwasserwelt. Betroffen sind auch Lachse, die in Aufzuchtbecken gemästet werden. Denn die Fische werden verstärkt von einem Schädling names Lachslaus befallen.

Lex Rigby von der Tierschutzvereinigung Viva sagt: „Die Hitzewellen im Meer kommen immer häufiger vor und schaffen für die Lachslaus das bestmögliche Brutgebiet. Sie pflanzt sich hemmungslos fort. Die Schädlinge fressen die Haut, den Schleim und das Blut des Lachses. Sie können sich millionenfach in die weitere Umgebung ausbreiten."

Schon bei nicht ungewöhnlich warmem Wasser sorgt die Bekämpfung der Lachslaus für hohe Kosten bei den Mastbetrieben.

euronews-Mitarbeiter Luke Hanrahan berichtet: „2022 war ein rekordverdächtiges Jahr, in dem sich das Lachssterben verdoppelt hat. Die Aussichten sind noch düsterer. Erschreckende 8,9 Millionen Fische wurden 2023 in schottischen Lachsaufzuchtbetrieben als tot gemeldet."

Auswirkungen gibt es auch auf die wildlebenden Lachse. Denn die Lachslaus breitet sich ausgehend von den Mastbetrieben aus.

John Rowley-Conwy, Geschäftsführer von Klere Ltd., betont: „Die Lachszucht wurde als eine Art Rettung angesehen. Doch dann werden die umfassenden Zusammenhänge immer deutlicher. Und gerade jetzt gehen die Anzahl und Größe der Wildlachse weiter zurück. Das ist tragisch."

Die Mastbetriebe behaupten, für sie stehe das Wohlergehen der Fische an erster Stelle. Auch eine hohe Quallendichte kann dem Zuchtfisch gefährlich werden. Die Algenblüte gehört ebenfalls zu den Feinden der Mastbetriebe.

„Jeder plötzliche, große Anstieg, der über das hinausgeht, was die Tiere gewohnt sind, kann so viel Unruhe verursachen, dass die Tiere sterben. Es könnte zu einem Massensterben in der Aquakultur kommen - ob bei Fischen oder Schalentieren", so Sevrine Sailley vom Meereslabor Plymouth.

In Gewässern vor Schottland gibt es rund 200 Lachsmastbetriebe. Allein in Großbritannien wurden im vergangenen Jahr 63 000 Tonnen dieser Fischart verkauft.

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