Copernicus: Oktober 2023 so warm wie nie

Erneut wurde ein Temperaturrekord gebrochen. Damit setzt sich der Trend der globalen Erwärmung fort
Erneut wurde ein Temperaturrekord gebrochen. Damit setzt sich der Trend der globalen Erwärmung fort Copyright Michel Euler/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit dpa, AP
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Dem EU-Klimawandeldienst Copernicus zufolge war es im Oktober noch nie so warm wie 2023.

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Oktober 2023 war weltweit der wärmste jemals gemessene Oktober. Das hat der EU-Klimawandeldienst Copernicus mitgeteilt. Oktober stellt damit den fünften Monatsrekord in Folge auf. Der vergangene Monat war global gesehen um 0,40 Grad Celsius wärmer als der bisher wärmste Oktober 2019. In Europa war es der viertwärmste Oktober.

Trotz heftiger Regenfälle in einigen Teilen Europas litten vor allem der südliche Teil des Kontinents, wie Spanien und Griechenland, unter andauernden Hitzewellen und extremer Trockenheit.

Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft

Die Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels machen sich besonders in der Landwirtschaft bemerkbar, wo durch die Extremtemperaturen ein Rückgang der Produktion festzustellen ist.  

2023 lag die durchschnittliche Oberflächentemperatur des Herbstmonats bei 15,3 Grad, 1,7 Grad höher als im Zeitraum zwischen 1850-1900, dem sogenannten Referenzzeitraum. Einen Rekord stellt auch die Meeresoberflächentemperatur auf: sie lag bei 20,79 Grad, und ist die höchste, die seit 1940 für den Monat Oktober aufgezeichnet wurde.

Samantha Burgess, stellvertretende Leiterin bei Copernicus erklärte, dass 2023 "mit ziemlicher Sicherheit" das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein werde. 

2023 ist im Durchschnitt um 1,43°C wärmer verglichen mit dem vorindustriellen Referenzzeitraum zwischen 1850 und 1900.

UN-Bericht legt Förderpläne für fossile Brennstoffe offen

Die andauernden globalen Temperaturrekorde erhöhen den Druck auf die Teilnehmer:innen der UN-Klimakonferenz COP28, die vom 30. November bis 12. Dezember in Dubai stattfinden wird. "Die Dringlichkeit ehrgeiziger Klimamaßnahmen für die COP28 war noch nie so groß wie heute", meint auch Burgess.

Zuletzt hatte ein unabhängiger UN-Bericht aufgezeigt, dass die großen Öl-, Gas- und Kohleförder-Länder in den kommenden Jahren mehr als doppelt so viele fossile Brennstoffe fördern wollen, wie im Pariser Klima-Abkommen festgelegt.  Der UN-Studie zufolge planen die Regierungen, 110 Prozent mehr fossile Brennstoffe zu produzieren als für die Einhaltung dieser Grenze erforderlich sind. Der als Umweltschützer bekannte König Charles III. hatte in seiner ersten Thronrede vor dem britischen Parlament Regierungspläne bekannt geben müssen, die die massive Ausweitung neuer neuer Gas- und Ölfelder  in der Nordsee vorsehen.

Das Pariser Abkommen von 2015 zielt darauf ab, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Allerdings setzt kein Land der Welt die dazu benötigten Maßnahmen angemessen um.

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