Drohnen gegen den Borkenkäfer - im Pustertal in Österreich

Kampf gegen den Borkenkäfer - mit Drohnen
Kampf gegen den Borkenkäfer - mit Drohnen Copyright Johannes Pleschberger - Euronews
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Von Johannes PleschbergerEuronews
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🇦🇹🌳 In Tirol werden Drohnen gegen die Borkenkäfer eingesetzt, die bereits ganze Waldregionen zerstört haben. @JPleschberger berichtet aus dem Pustertal.

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 Im Kampf gegen Borkenkäferschäden setzt Österreich nun Drohnen ein. Gezielt verteilen die Fluggeräte Baumsamen dort, wo die Käfer gewütet haben. Damit neuer Wald entsteht.

Josef Fuchs, Forstdirektor Land Tirol, erklärt, wobei die Drohnen helfen können. Er sagt im Gespräch mit euronews: "Die Drohne wird die Menschen nicht ersetzen, davon bin ich überzeugt. Aber die Drohne wird uns helfen, helfen auf solchen Standorten - sehr steiles Gelände - wo man händisch nicht aufforsten kann."

Der Buchdrucker-Borkenkäfer attackiert durch Trockenheit geschwächte Fichten und zerstört dabei ihren Nährstofftransport. Besonders in Mittel- und Nordeuropa gilt der Schädling als Naturkatastrophe. Ganze Berghänge sind auch in Tirol - wie im Pustertal - mittlerweile kahlgefressen.

Der Borkenkäfer mag hohe Temperaturen

Die hohen Temperaturen begünstigen die rasante Vermehrung der Borkenkäfer. In Osttirol haben sie bereits ein Drittel der Waldfläche vernichtet. Zusätzlich zur Drohnensaat werden dieses Jahr Millionen Jungbäume gepflanzt, in der Hoffnung, die für Österreich wichtige Forstwirtschaft doch noch retten zu können.

Andere Baumarten müssen Fichten ersetzen

Statt Fichten setzen die Förster nun vermehrt andere Baumarten ein, die für Borkenkäfer nicht attraktiv sind. Beim Pilotprojekt Drohnensaat werden die Samen zuvor extra ummantelt.

Erich Gollmitzer, Bezirksforstdirektor Lienz, berichtet, warum die Ummantelung notwendig ist: "Der Birkensamen, der sehr leicht ist, würde davon fliegen. Durch diese Pelletierung mit Tonmineralien kommt der Samen dorthin, wo wir ihn haben wollen."

Ob das Säen per Drohne erfolgreich ist, wird sich erst in einem Jahr zeigen. Dann könnte die Tiroler Initiative auch in Nachbarländern eingesetzt werden.

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