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Ukraine verfügt nur noch über 50 Prozent ihrer Energiekapazitäten

Symboldbild: Soldaten in der Ukraine.
Symboldbild: Soldaten in der Ukraine. Copyright Andrii Marienko/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Copyright Andrii Marienko/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Von Euronews mit EBU
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Russlands Angriffe zerstören gezielt die Wärmekraftwerke und das Stromnetz der Ukraine. Damit dem Land kein kalter und dunkler Winter bevorsteht, fordert der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell die EU-Minister dazu auf, schon jetzt mehr Stromerzeugungskapazitäten für die Ukraine zu mobilisieren.

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Nach unzähligen russischen Angriffen ist der ukrainische Energiesektor schwer beschädigt und produziert nur noch halb so viel Energie wie im Vorjahr.

So wurde auch das wichtigste Wärmekraftwerk im Westen der Ukraine zerstört. Die Halle des Kraftwerks gleicht einer Reparaturwerkstatt. Anstatt den Betrieb der Anlagen zu überwachen, bergen die Mitarbeiter jedes noch brauchbare Teil.

Vor dem Krieg war es eines der wichtigsten Kraftwerke in der Region. Jetzt kann es nur noch Wärme für das Nachbardorf erzeugen. Der genaue Standort wird aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben.

Ukrainisches Stromnetz leidet unter russischen Angriffen

Der russische Beschuss setzt das gesamte Energienetz in der Ukraine unter enormen Druck, da er nicht nur Produktionsanlagen, sondern beispielsweise auch Umspannwerke und das Stromnetz ins Visier nimmt.

"Der Beschuss von Wärmekraftwerken und größeren Umspannwerken hat entscheidende Auswirkungen auf das Funktionieren des Stromnetzes. Ihr Ziel ist einfach: keine Energie, keine Wirtschaft. Sie unternehmen enorme Anstrengungen, um den ukrainischen Energiesektor zu zerstören", sagte Serhey, der für die Produktionskontrolle in dem Wärmekraftwerk in der Westukraine zuständig ist.

Die Ukraine ist daher nicht in der Lage, Energie reibungslos vom Westen in den Osten zu übertragen. Viele Hochspannungsleitungen sind überlastet, und die Behörden in den verschiedenen Regionen sind gezwungen, Stromabschaltungen vorzunehmen.

Die Menschen sind jeden Tag mehrere Stunden ohne Strom. Die Ukraine ist gezwungen, große Mengen Strom aus den Nachbarländern zu beziehen. Allein im vergangenen Monat hat sie mehr Energie importiert als im gesamten Vorjahr.

Gas ist mehr als Heizen

Wegen der Angriffe auf Energiequellen wie Wärmekraftwerke wird Gas im Land immer wichtiger, und zwar nicht nur als Wärmequelle. Deshalb suchen die Ukrainer im ganzen Land weiter nach neuen Gasvorkommen und nehmen immer mehr Gasbohrungen in Betrieb.

Vor dem Winter ermutigt die ukrainische Regierung Behörden und Unternehmen, große Gasgeneratoren zu kaufen, aber ohne größere Investitionen in neue Netze werden diese nur lokal helfen.

Borrell: Mehr Energieunterstützung für die Ukraine erforderlich

Der Chef der EU-Außenpolitik, Josep Borrell, erklärte unterdessen, das nächste Außenministertreffen werde in Brüssel und nicht in Budapest stattfinden. Er will zeigen, dass die EU-Mitgliedstaaten Ungarns Haltung zur Ukraine nicht dulden.

Er fügte hinzu, er habe die Minister aufgefordert, der Ukraine mehr Stromerzeugungskapazitäten zur Verfügung zu stellen: "Putin will die Ukraine in die Dunkelheit und Kälte treiben, und deshalb werden die kommenden zwei oder drei Monate entscheidend sein, und wir haben keine Zeit zu warten, bis der Winter kommt“, erklärte Borrell.

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