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Merz fordert mehr Arbeit von den Deutschen – arbeiten sie wirklich zu wenig?

Container stapeln sich in einem Frachtterminal in Frankfurt, Deutschland, Montag, 28. April 2025.
Container stapeln sich in einem Frachtterminal in Frankfurt, Deutschland, Montag, 28. April 2025. Copyright  AP Photo
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Von Liv Stroud & Tamsin Paternoster
Zuerst veröffentlicht am
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Statistiken zeigen: Die Deutschen arbeiten weniger als der europäische Durchschnitt – und weniger als noch vor zehn Jahren. Frauen arbeiten im Schnitt kürzer als Männer.

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Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz fordert die Deutschen auf, wieder mehr zu arbeiten.

Kaum ist er Kanzler geworden, behauptet er: „Dieses Land muss mehr und vor allem effizienter arbeiten.“ Die Vier-Tage-Woche und die Work-Life-Balance sollen verschwinden – Deutschland brauche mehr Arbeit, um sich aus der Wirtschaftsflaute zu befreien.

Den Daten zufolge hat er vielleicht nicht Unrecht: Die Deutschen arbeiten weniger Stunden pro Woche als der europäische Durchschnitt.

Die Zahlen von Eurostat zeigen, dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Deutschland bei 33,9 Stunden liegt – weniger als der EU-Durchschnitt von 36 Stunden pro Woche.

Im Vergleich zu anderen Ländern arbeiten die Griechen besonders viel: Im Schnitt 39,8 Stunden pro Woche, gefolgt von Bulgarien (39), Polen (38,9) und Rumänien mit 38,8 Stunden.

Es ist erwähnenswert, dass laut Expert:innen die Beziehung zwischen der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit und dem wirtschaftlichen Erfolg komplex ist und nicht pauschal korreliert.

Richtig ist jedoch, dass die Deutschen im Vergleich zum europäischen Standard durchaus länger arbeiten könnten.

Im Vergleich zu vor zehn Jahren – also 2014 – ist die durchschnittliche Wochenarbeitszeit gesunken. Damals lag der EU-weite Durchschnitt noch bei rund 37 Stunden pro Woche.

Frauen arbeiten etwas weniger als Männer

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat die Unternehmen zudem aufgefordert, die Beschäftigung von Frauen durch bessere Arbeitsbedingungen zu erhöhen.

Frauen arbeiten in Deutschland im Schnitt etwas weniger als Männer – 37,7 Stunden pro Woche im Vergleich zu 39,4 Stunden bei Männern.

Bas forderte die Unternehmen auf, die Erwerbstätigkeit von Frauen zu steigern – etwa durch bessere Bedingungen, mehr Möglichkeiten für Mütter, in Vollzeit zu arbeiten, und gezielte Ermutigung zur Erwerbsarbeit.

„Jede zusätzliche Arbeitskraft und jede zusätzliche Arbeitsstunde bringt uns weiter“, sagte die Ministerin. Allerdings gebe es in Deutschland „Frauen, die unfreiwillig in der Teilzeitfalle gefangen sind“.

„Sie würden gerne mehr arbeiten, können es aber nicht, weil es an Kinderbetreuung fehlt oder an familienfeindlichen Arbeitsmodellen“, argumentierte Bas.

Die neue Koalition plant zwei Maßnahmen, um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu erhöhen: den Ausbau der Kinderbetreuung und steuerliche Anreize für Arbeitgeber zur Förderung der Vollzeitarbeit.

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