Nahrungsmittelkrise in Äthiopien: WFP und Japan helfen

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Von Damon Embling
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Was tut die Weltgemeinschaft, um die Auswirkungen der heutigen Nahrungsmittelkrise zu lindern? In Äthiopien zeigen wir, wie Ernährungshilfe aus Japan Bedürftige erreicht.

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Unsere Welt ist hungriger denn je. Klimaextreme, Konflikte, Wirtschaftskrisen sind eine "tödliche Kombination", so die UNO, die eine Nahrungsmittelkrise "noch nie dagewesenen Ausmaßes" heraufbeschwört.

In Äthiopien, gibt es unter anderem in der Region Afar derzeit ein großes Problem mit Unterernährung. Etwa die Hälfte aller schwangeren und stillenden Frauen und etwa ein Viertel aller Kinder sind unterernährt. Verschärft wurde das Probleme durch den Konflikt im Norden, mangelnde Verfügbarkeit und mangelnder Zugang zu Nahrungsmitteln, aber auch durch fehlende Gesundheitsdienste.

In Afar gibt es viele Todesfälle wegen Unterernährung

In der Nähe von Mile, der Hauptstadt der Region Afar, wird vierzehntägig eine Gesundheitsklinik betrieben. Sie ist voll mit Kindern, schwangeren und stillenden Frauen. Sie werden hier über Ernährung aufgeklärt und auf mäßige bis akute Unterernährung untersucht und behandelt.

Asia Ali ist 35 Jahre alt und mit ihren kleinen Söhnen hier, dem zweijährigen Omar und dem vierjährigen Ali. Mitarbeiter Mohammed Abubakar untersucht die Jungen. "Ich sehe, dass beide Kinder in unterschiedlichem Maße unterernährt sind. Zum Beispiel ist der Oberarm dieses Kindes weniger als 12,5 Zentimeter dick, ein Zeichen, dass er unterernährt ist. Er sollte ein Nahrungsergänzungsmittel bekommen." 

Die Behandlung für Kinder wie Omar und Ali besteht aus einer sehr nahrhaften Paste, ein Fertigprodukt. Unterernährte Mütter bekommen ein mit Vitaminen und Mineralien angereichertes Getreidepräparat.

Das Land Japan trägt zur Finanzierung der Behandlung bei, die das UN-Welternährungsprogramm bereitstellt. Dabei wird die Gesundheit aller Empfänger kontrolliert. "Wir begleiten sie so lange, bis sie sich erholt haben, damit sie nicht in die Kategorie der stark Unterernährten fallen. In dieser Region gibt es leider viele Todesfälle aufgrund von Unterernährung. Das ist also wirklich eine lebensrettende Unterstützung", erklärt Ura Kaori, Leiterin des UN-Programms für Äthiopien. 

Hilfe für die halbnomadischen Gemeinschaft von Deyiluna Graro

Von Mile aus zur halbnomadischen Gemeinschaft von Deyiluna Graro führt die Reise durch weite, karge Landschaften, die in der sengenden Hitze verbrannt sind. Extreme Klimabedingungen wie Dürre und Überschwemmungen führen hier zu Unterernährung. Für die Menschen, die hier leben, ist eine mobile Klinik ihre Lebensader. "Wir kommen hierher, für Medikamente und Ernährungshilfe, und um unsere Gesundheit checken zu lassen", erklärt die schwangere Fatuma Yusuf. 

Auch diese Klinik erhält Ernährungshilfe aus Japan über das Welternährungsprogramm. Um die Unterernährung zu bekämpfen, werden auch Grundnahrungsmittel wie Weizen, Hülsenfrüchte und Öl an Gemeinden in Äthiopien verteilt.

345 Millionen Menschen leiden unter akuter Ernährungsunsicherheit

Japan unterstützt Projekte des Welternährungsprogramms in Afrika und auf der ganzen Welt. Das Land ist Gastgeber des diesjährigen G7-Gipfels. Die Ernährungssicherheit gehört zu den wichtigsten Themen, die die Staats- und Regierungschefs angehen müssen, sagt Yakiya Naoe, Direktorin des japanischen Büros des UN-Welternährungsprogramms. 

"345 Millionen Menschen leiden unter akuter Ernährungsunsicherheit. Wir zählen auf Japans Führungsrolle als G7-vorsitzendes Land, um internationale Unterstützung zu mobilisieren, damit die Hungerkatastrophe abgewendet werden kann.”

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