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Digitales Dilemma: Der Einfluss der Technik auf die Wasserwirtschaft in Europa

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Digitales Dilemma: Der Einfluss der Technik auf die Wasserwirtschaft in Europa
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Von Andrea Bolitho
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Digitale Technologien revolutionieren die Wasserwirtschaft in Europa, doch der hohe Verbrauch der kostbaren Ressource bringt auch Herausforderungen mit sich.

Digitale Technologie hilft zunehmend bei der Verwaltung der Wassersysteme in Europa. Sie bietet unter anderem die Möglichkeit, den Wasserverbrauch und die Wasserqualität in Echtzeit zu überwachen, Lecks schneller zu erkennen und die Bewässerung intelligent zu steuern. Darüber hinaus kann künstliche Intelligenz helfen, Niederschlagsmuster vorherzusagen. Rund 23 % des Wassers in den EU-Netzen gehen verloren, bevor es zum Verbraucher gelangt. Mit digitalen Lösungen lassen sich Leckagen um 30 % reduzieren und Überläufe in der Kanalisation verringern.

Wie digitale Technik die Wasserwirtschaft unterstützt

Die potenziellen Vorteile digitaler Lösungen in diesem Sektor wurden durch EU-finanzierte Projekte im Rahmen des Clusters ICT4Water ermittelt. Der Einsatz von Datenanalysen, IoT-Cloud-Computing, erweiterter Intelligenz, Blockchain und die Entwicklung digitaler Zwillinge in der Wasserwirtschaft bieten neue Möglichkeiten zur Analyse, Automatisierung, Korrektur in Echtzeit, Vorhersage und Minimierung von Risiken für die natürliche Umwelt.

Darüber hinaus können digitale Lösungen eingesetzt werden, um Bürger und Verbraucher zu sensibilisieren, einzubeziehen und ihr Verhalten zu beeinflussen. Auch die Wasserversorgungssysteme der Haushalte können von der Digitalisierung profitieren. Unter anderem kann die Digitalisierung den Bürgern mehr Informationen über den Wasserverbrauch in den Haushalten bieten und ihr Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser schärfen.

Die Digitalisierung kann sich aber auch negativ auf die wichtigste Ressource des Lebens auswirken, vor allem durch einen erhöhten Süßwasserverbrauch. So verbrauchen beispielsweise Rechenzentren täglich große Mengen an Kühlwasser, ebenso wie Fabriken, die Autobatterien und Halbleiter herstellen.

Digitaltechnik als Motor einer Revolution in der Wasserwirtschaft
Digitaltechnik als Motor einer Revolution in der Wasserwirtschaft Dmitri Ma/Shutterstock / Dmitri Ma

Digitale Nachfrage im Detail

- Im Jahr 2023 werden 5,3 Milliarden Menschen einen Internetzugang haben.

- Der IKT-Sektor wird erheblich wachsen: Bis 2030 werden voraussichtlich 29,3 Milliarden Geräte online sein.

- Datenzentren, die dieses Wachstum unterstützen, benötigen viel Wasser zur Kühlung, zwischen 68.000 und 1,7 Millionen Liter pro Tag.

Batterieproduktion:

- Für die Herstellung einer Autobatterie werden etwa 26.000 Liter Wasser benötigt.

Wasserstoff:

- Für die Wasserstoffproduktion werden 9 Liter Wasser pro Kilogramm benötigt.

Der Einsatz von wasserverbrauchenden Technologien zur besseren Bewirtschaftung von Wassersystemen stellt für Gesetzgeber und Branchenführer ein Dilemma dar. Es werden Anstrengungen unternommen, um innovative, wassersparende Technologien und nachhaltige Praktiken zu entwickeln, um die Vorteile des digitalen Fortschritts mit der Verantwortung für die Umwelt in Einklang zu bringen.

Datenzentren verbrauchen große Mengen Wasser
Datenzentren verbrauchen große Mengen WasserFoto: Kas van Vliet

Ausgleich für den hohen Wasserverbrauch der Digitaltechnik

Wasser und Rechenzentren

Durch den Einsatz effizienter Kühltechnologien wie Flüssigkeitskühlung, die Verwendung von Brauchwasser oder aufbereitetem Wasser und die Optimierung der Infrastruktur kann der Wasserverbrauch gesenkt werden. Zu den Strategien gehören Kreislaufwassersysteme, aufbereitetes kommunales Abwasser und die Auswahl von Standorten in wasserreichen Gebieten sowie die Sammlung von Regenwasser und die intelligente Speicherung von Wasser.

Wasser und Batterieproduktion

- Die Gewinnung von Lithium für Batterien bedroht Wasserressourcen und Ökosysteme.

- Das EU-Gesetz über kritische Rohstoffe zielt darauf ab, die Umweltauswirkungen zu minimieren und nachhaltige Alternativen zu erforschen.

- Die neue EU-Batterieverordnung zielt darauf ab, eine nachhaltige Batterieproduktion zu fördern und die Umweltauswirkungen, einschließlich des Wasserverbrauchs, zu berücksichtigen.

Die Digitaltechnik wird uns helfen, Wasser besser zu nutzen, aber sie ist auch ein durstiger Ressourcenverbraucher. Die Herausforderung besteht darin, das richtige Gleichgewicht zu finden.

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