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"Scheußliche Propaganda": Trotz ESC-Sieg kein Eurovision Song Contest in der Schweiz?

Nemo aus der Schweiz performt den Song The Code während des zweiten Halbfinales beim Eurovision Song Contest in Malmö, Schweden, Donnerstag, 9. Mai 2024
Nemo aus der Schweiz performt den Song The Code während des zweiten Halbfinales beim Eurovision Song Contest in Malmö, Schweden, Donnerstag, 9. Mai 2024 Copyright Martin Meissner/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Copyright Martin Meissner/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Von Elise Morton
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Volksabstimmungen sind ein wichtiger Bestandteil des politischen Lebens in der Schweiz. Nun will eine Partei diese Besonderheit des dortigen demokratischen Systems nutzen, um die Ausrichtung der Eurovision Song Contest 2025 zu verhindern.

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Nachdem der Schweizer Sänger Nemo den EurovisionSong Contest 2024 im schwedischen Malmö gewonnen hatte, jubelten Fans von Genf bis Bern. Sie freuten sich, dass der Wettbewerb 2025 zum ersten Mal seit 1989 in der Schweiz stattfinden wird.

Die Städte Zürich, Genf, Bern und Basel haben sich um die Ausrichtung der Show im nächsten Jahr beworben. Doch: Konservative Schweizer Politiker sind aber dagegen, dass der Eurovision Song Contest 2025 in der Schweiz abgehalten wird.

Nur zwei Monate nachdem Nemo, der erste nicht-binäre Künstler, der den Wettbewerb gewonnen hat, die Trophäe für 2024 voller Freude entgegengenommen hat, droht die rechtskonservative religiöse Schweizer Partei Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) damit, die Verwendung von Steuergeldern für die Ausrichtung der Veranstaltung zu blockieren.

Keine Steuergelder für den ESC?

Die christlich-konservative Partei plant, eine Volksabstimmung darüber zu erzwingen, ob öffentliche Gelder für die Ausrichtung des Wettbewerbs in den Bewerberstädten verwendet werden dürfen.

Der Wettbewerb sei ein "scheusslicher Propaganda-Anlass", verkündete sie in der vergangenen Woche auf X.

Die EDU brachte seine Ansichten auf X zum Eindruck.

Außerdem prangerte die EDU den Eurovision Song Contest in den sozialen Medien wegen vermeintlichen "Antisemitismus" an und erklärte, dass der Wettbewerb "Okkultismus und Satanismus" zelebriere. Dabei handelte es sich offenbar um eine Anspielung auf die Proteste gegen die Teilnahme Israels an dem diesjährigen Liederwettbewerb sowie auf den irischen Teilnehmer Bambie Thug, der sich selbst als "Gothic-Gremlin-Goblin-Hexe" bezeichnete und dessen Bühnenbild ein Pentagramm enthielt. Vor dem Auftritt im ersten Halbfinale hatten die schwedischen Organisatoren sie gebeten, eine pro-palästinensische Botschaft zu ändern.

Zwar hat die EDU in der Schweiz relativ wenige Unterstützer, aber ihre Forderung nach der Volksabstimmung kam in den christlich-konservativen Kreisen der Schweiz gut an. In einigen Kantonen verkündeten die rechtspopulistische Schweizerische Volkspartei sowie der ihr nahestehende Bund der Steuerzahler, dass sie dafür wären.

Der Schweizer Sänger Nemo hat den Eurovision Song Contest 2024 mit dem Lied "The Code" gewonnen. Er bekam die meisten Stmmen der Jury und die fünftmeisten Stimmen der Zuschauer.

Es bleibt noch ungewiss, ob Nemo im kommenden Jahr die Trophäe in einer Schweizer Arena an den Gewinner des Eurovision Song Contest 2025 überreichen wird oder sich die Gegner des europäischen Liederwettbewerbs durchsetzen werden.

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