EventsVeranstaltungenPodcasts
Loader
Finden Sie uns
WERBUNG

Stolz nicht-binär zu sein: Nemo aus der Schweiz gewinnt Eurovision 2024

Nemo gewinnt für die Schweiz
Nemo gewinnt für die Schweiz Copyright Martin Meissner/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Copyright Martin Meissner/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Von Kirsten RipperEuronews mit AP
Zuerst veröffentlicht am
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Überschattet war der ESC 2024 von Protesten gegen Israel und vom Ausschluss des Teilnehmers der Niederlande.

WERBUNG

Die Schweiz hat mit Nemo den Eurovision Song Contest 2024 gewonnen.

Nemo ist ein 24-jähriger Künstler, einer der Menschen, die sich für die LGBTQIA + einsetzen und es als  Aufgabe ansehen, "Brücken zwischen den Kulturen und den Generationen zu bauen."

Nemo ist eine nicht-binäre Person, die in Biel in der Schweiz geboren ist und in Berlin lebt. Von seiner Entwicklung zur nicht-binären Person handelt auch "The Code", der Gewinnersong . Nicht-binäre Personen fühlen sich weder dem einen noch dem anderen Geschlecht wirklich zugehörend.

Die Schweiz lag nach dem Votum der Jurys aus den teilnehmenden Ländern deutlich vorn, doch die Stimmen des Publikums waren ebenso wichtig.

Spannend bis zum Schluss

Die Zuschauerinnen und Zuschauer konnten bis zu zwanzig Mal anrufen, um für ihren Liebling abzustimmen.

Favorit der Wettbüros Kroatien mit Baby Lasagna erreichte Platz 2. Der Song war über das Land hinaus populär und bekam die meisten Stimmen aller Zuschauer und Zuschauerinnen - nämlich 337 Punkte.

Platz 3 ging an die Ukraine dank der 309 Punkte des Publikums.

Israel erreichte am Ende Platz 5. Es bekam 323 Punkte aus dem Publikum und damit viel mehr Zuschauerstimmen per Telefon als Punkte der professionellen Jurys. 

Auch in den sozialen Medien hatten Leute, die sich sonst nicht für den ESC interessieren erklärt, sie wollten wegen der Proteste gegen die junge Künstlerin für Eden Golad aus Israel stimmen.

Auf Platz zwei nach dem professionellen Votum und am Ende auf Platz 4 kam Frankreich mit Slimane. Sein Song "Mon amour" war schon vor dem ESC 23 Millionen Mal auf Spotify downgeloaded worden.

Der persönliche Lieblingssong mehrerer Euronews-Kollegen und -Kolleginnen war Nebulossa aus Spanien mit leicht bekleideten Tänzern und einer Sängerin, die keine Angst vor sexuellen Anspielungen hat.

Die Niederlande nahmen mit "Europapa" nicht am Finale teil, weil eine Kamerafrau Klage gegen den Kandidaten Joost Klein eingereicht hatte.

Proteste gegen Israel in Malmö

Gegen die Teilnahme Israels mit der 20-jährigen Eden Golan und gegen den Krieg im Gazastreifen protestierten auch am Finalsamstag zahlreiche Menschen in Malmö - darunter die Klimaaktivistin Greta Thunberg, die von der Polizei abgeführt wurde.

Greta Thunberg wird in Malmö von der Polizei abgeführt
Greta Thunberg wird in Malmö von der Polizei abgeführtJohan Nilsson/TT

Europaflagge in Malmö offenbar unerwünscht

Wie die Organisatoren in Schweden dann verzweifelt versuchten, den ESC so unpolitisch wie möglich erscheinen zu lassen, zeigt sich an Berichten, dass sogar die Europafahne nicht mit in die Konzerthalle gebracht werden durfte. Dass das nicht vorkommen sollte, schreibt auf X der Vizepräsident der EU-Kommission Margaritis Schinas.

In Frankreich finden einige Journalistinnen und Journalisten, der ESC sei in diesem Jahr interessanter als die Europawahl. Der französische Sänger Slimane sprach sich in Malmö - auch bei seinem Auftritt - deutlich für den Frieden aus.

Deutschland gehört wie Frankreich zu den sogenannten BIG FIVE - den Ländern, die dank ihrer Finanzbeteiligung an der EBU, die den ESC organisiert - jedes Jahr teilnehmen, ohne sich qualifizieren zu müssen. 2024 startete Deutschland mit Isaak und dem Lied "Always on the run". Am Ende kam er auf Platz 12.

Als letzter Programmpunkt der Show vor den Abstimmungen trat Kaleen für Österreich beim ESC-Finale mit der Startnummer 26 und dem Song "We will rave" an. Von den Zuschauern bekam Österreich nur fünf Punkte.

Die Schweiz musste sich mit Nemo und dem Song "The Code" erst fürs Finale qualifizieren, das sie am Ende gewann.

WERBUNG

Russland darf seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht mehr beim Eurovision Song Contest mitmachen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Disqualifizierter ESC-Kandidat Joost Klein aus Niederlanden wird wohl in Schweden angeklagt

Niederländisches Fernsehen teilt Details zum Ausschluss von Joost Klein mit

Wer wird den ESC 2024 gewinnen? Das sind die Vorhersagen von Euronews Culture