Weltraumindustrie leidet unter dem Coronavirus

Weltraumindustrie leidet unter dem Coronavirus
Copyright Agence spatiale européenne (ESA), 2016 Photographer: Manuel Pedoussaut
Copyright Agence spatiale européenne (ESA), 2016 Photographer: Manuel Pedoussaut
Von Isabel Marques da Silva
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Das Virus sorgte nicht nur auf der Erde für eine Krise, sondern auch im Weltraum - zumindest für die Europäische Weltraum-Agentur. Dort macht man sich Sorgen um das Geschäft und um die Zukunft ihrer Finanzierung.

WERBUNG

Das Coronavirus hat nicht nur eine Krise auf der Erde ausgelöst, sondern auch im Weltraum.

Zumindest für die Europäische Weltraum-Agentur (ESA).

Deren finanzielle Verluste werden auf eine Milliarde Euro geschätzt.

Die Weltraumindustrie beschäftigt etwa 230.000 Menschen und erwirtschaftet acht Milliarden Euro bei der Herstellung von Material und weitere 60 Milliarden Euro durch Dienstleistungen.

Man erwarte einen Rückgang bei der Bestellung von Kommunikationssatelliten, meint Olivier Lemaitre, Generalsekretät von Eurospace Association.

Es sei klar, dass die Branche für ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten enorme institutionelle Unterstützung brauche.

Das sei den Mitgliedstaaten aber noch nicht bewusst.

Der Start des Satelliten Sentinel 6 wurde wegen der Krise auf November verschoben. Er ist Teil des Kopernikus-Programms für die Erdbeobachtung.

Bei Satelliten-Starts liegt Europa deutlich hinter seinen Rivalen aus China, Russland und den USA.

An diesem Freitag werden die für Weltraumfragen zuständigen Minister die Rolle der Branche beim wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Coronavirus-Krise diskutieren.

ESA-Wissenschaftler unterstreichen, wie wichtig die gesammelten Daten für den Kampf gegen den Klimawandel sind - und damit für das EU-Ziel einer Schadstoff-Neutralität bis 2050.

Um zu diesem Ziel zu kommen, seien zahlreiche Einzelschritte erforderlich, sagt Josef Aschbacher, Cher der ESA-Erdbeobachtung.

Satelliten verfolgten die Änderung des Schadstoff-Ausstoßes und könnten den Regierungen Informationen vorlegen, die bei der Formulierung eine guten Politik wichtig seien.

Andere Programme wie die Galileo-Satelliten produzierten ebenfalls Innovation in den Bereichen Transport, Medizin und Kommunikation.

Im neuen mittelfristigen Haushaltsentwurf der EU sind für die Weltraumindustrie knapp 15 Milliarden Euro veranschlagt, etwas weniger als im vorigen Etat.

Das Europäische Parlament ist gegen Kürzungen bei der Branche, die auch viele mittelständische Unternehmen umfasst.

Die Programme seien wichtig, weil sei als Investitionen große Gewinne für Wirtschaft und Wissenschaft brächten, so die portugiesische EU-Abgeordnete Maria da Graça Carvalho.

Vor allem mittelständische Betriebe nutzten die Weltraum-Daten für neue Dienstleistungen zum Wohle aller Bürger.

WERBUNG

Und nicht zuletzt profitiert auch das Militär von weiterer Weltraumforschung.

Journalist • Stefan Grobe

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Ouvéa: Südpazifisches Paradies mit Verfallsdatum

Nach "Russiagate" prangern Europaabgeordnete direkt "Chinagate" an

EU-Parlament beschließt Verbot von in Zwangsarbeit hergestellten Produkten