Weltraum-Kekse: "Sie riechen wie Schießpulver"

Weltraumbäcker Luca Parmitano und Christina Koch mit eingeschweißtem Keks
Weltraumbäcker Luca Parmitano und Christina Koch mit eingeschweißtem Keks Copyright NASA/AP
Von Euronews mit AP
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Die Astronauten auf der ISS haben zum ersten Mal überhaupt Kekse im Weltraum gebacken. Essen durften sie sie aber nicht.

Backzeit: zwei Stunden

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Die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS hat zum ersten Mal Kekse im Weltraum gebacken. Mehrere Anläufe waren notwendig, bis das gewünschte Ergebnis erreicht war. Die perfekte Backzeit für Space Cookis: zwei Stunden bei rund 160 Grad. Auf der Erde wäre derselbe Vorgang in 20 Minuten erledigt. Und bei niedrigeren Temperaturen.

Die Hersteller des Backofens, Nanoracks und das Startup Zero G Kitchen, hatten durchaus mit einer längeren Backzeit gerechnet, aber nicht mit einer solch großen Differenz.

Im November war der Elektroofen "Zero G Oven" auf der ISS angekommen. Die Besatzung rund um ISS-Kommandeur Luca Parmitano hatte bereits fünf tiefgefrorene Keks-Teiglinge mit an Bord, zur Verfügung gestellt von der zu Hilton gehörenden Hotelkette DoubleTree. Und diese Teiglinge kamen nacheinander in den Ofen, um zu sehen, wie lange es braucht, bis sie durch sind.

Sie riechen wie Schießpulver

Wie die Kekse schmecken, weiß noch niemand. Sie sind in Plastiktüten eingeschweißt und werden nach der Rückkehr auf die Erde untersucht. Aber als sie aus dem Ofen kamen, sollen sie wahlweise nach verbranntem Steak, heißem Metall oder auch nach Schießpulver gerochen haben, heißt es von den Testbäckern im All.

Bei der Aktion, die bereits im Dezember stattfand, ging es unter anderem um die Frage, wie sich Wärme im Weltraum verhält und wie sie sich auf Lebensmittel überträgt. Mittelfristig soll so aber auch herausgefunden werden, wie sich die Raumfahrer von anderen Dingen als eingeschweißten Trockennahrungsmitteln ernähren können. Bisher wird das Essen auf de ISS lediglich erwärmt, nicht gekocht oder gebacken.

Nanoracks und Zero G Kitchen wollen den Ofen nun weiter verbessern und zusätzliche Experimente durchführen. Außerdem sind noch andere Geräte für den Einsatz auf der ISS geplant.

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