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Chef von Frankreichs Konservativen wegen Tabubruch mit Rechtsextremen aus Partei ausgeschlossen

Der Vorsitzende der französischen Rechtspartei Les Republicains (LR), Eric Ciotti, in der Nationalversammlung in Paris, Dienstag, 28. April 2020.
Der Vorsitzende der französischen Rechtspartei Les Republicains (LR), Eric Ciotti, in der Nationalversammlung in Paris, Dienstag, 28. April 2020. Copyright David Niviere, Pool via AP
Copyright David Niviere, Pool via AP
Von Sophia KhatsenkovaAlice Tidey
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Nachdem Präsident Emmanuel Macron nach der Europawahlen die Nationalversammlung aufgelöst hat, finden in Frankreich am 30. Juni und 7. Juli vorgezogene Parlamentswahlen statt.

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Éric Ciotti, Vorsitzender der französischen Republikaner (Les Républicains, LR), ist am Mittwoch "einstimmig" aus der traditionellen Rechtspartei ausgeschlossen worden. Der 58-Jährige war seit anderthalb Jahren Parteichef. Grund für den Rausschmiss war, dass er sich im Vorfeld der vorgezogenen Parlamentswahlen mit der extremen Rechten verbünden wollte.

Es spielten sich dramatische Szenen ab. Zunächst hatte sich Eric Ciotti mit Hauptquartier der Partei in Paris eingeschlossen. Und bis zum Mittwochabend wollte er seine Absetzung nicht anerkennen und behauptete weiter, er sei der gewählte Parteichef von "Les Républicains".

"Wir haben soeben einstimmig beschlossen, Éric Ciotti aus unserer politischen Familie auszuschließen. Er ist nicht länger Mitglied der Republikaner", so die Partei in einer Erklärung, die auf X, ehemals Twitter, veröffentlicht wurde.

Ciottis Ankündigung vom Dienstag, er wolle ein Bündnis mit der rechtsextremen Nationalen Versammlung (RN) eingehen, hatte in der Partei für Aufruhr gesorgt.

Der Politiker aus Südfrankreich gehört zum (extrem) rechten Flügel der ehemaligen Sarkozy-Partei und war schon immer unter den führenden Mitgliedern umstritten.

Besonders die konservativen Minister:innen der Regierung Macron waren von Ciottis Tabubruch eines Deals mit den Rechtsextremen entsetzt. Nach den Bündnisplänen des jetzt ehemaligen Parteichefs war ein Auseinanderbrechen der Partei befürchtet worden. Einige sprachen sogar davon, dass sich die Partei "selbst zerfleische". Doch auch jetzt ist die Krise bei "Les Républicains" nicht vorbei.

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