Lebendiger Geschichtsunterricht

Lebendiger Geschichtsunterricht
Von Euronews
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Historische Fakten und Zahlen zu lernen ist nicht unbedingt spannend. Deshalb erkunden Lehrer neue Wege, den Geschichtsunterricht ansprechender zu gestalten.

Ungarn: Geschichte zum Anfassen

Die Klasse von Bertalan macht eine Stadtführung durch Budapest, die von der Initiative „Bupap“ organisiert wird. Sie fahren mit einer Eisenbahn, die in den späten 1940er-Jahren gebaut wurde. Dann besuchen sie eine Villa, die während der kommunistischen Ära als geheimes politisches Gefängnis diente. Anna Lénárd, “Bupap”-Stadtrundgänge: “Lernen beim Laufen ist besser als der traditionelle Unterricht im Klassenzimmer. Historische Orte lassen Geschichte lebendig werden. Die Kinder können Dinge erleben und lernen, die zu abstrakt und zu weit weg sind, wenn man sie aus einem Buch lernt.”

Quelle der Archivbilder: Fortepan
Mehr Infos im Internet: – Über die StadtrudgängeÜber die SchuleÜber das Lazarett

Japan: Schüler schreiben ein eigenes Geschichtsbuch

Die 12-, 13-jährigen Schüler der 7. Klasse der Fukuoka International School im Südwesten Japans haben Römische Geschichte auf besondere Weise gelernt: Ihr Geschichtslehrer hatte sie in Gruppen aufgeteilt, um ein iBook über das Kolosseum zu schreiben. Der Geschichtslehrer: “Es ist wichtig, Möglichkeiten zu finden, sie zu motivieren. Das Projekt ist hauptsächlich aus diesem Grund entstanden. Ich habe außerdem nach etwas gesucht, über was die Kinder gerne schreiben. Die Kinder haben Spaß daran. Und ich habe nach einem Projekt gesucht, bei dem man auf das Endergebnis stolz sein kann.”

USA: Arbeiten mit zeitgenössischen Dokumenten

Aragon High School in San Mateo, Kalifornien. Will Colglazier ist bereit für seinen Geschichtsunterricht, der in wenigen Minuten anfängt. Heute wird er über die Kubakrise sprechen. Er hat zeitgenössische Dokumente für seine Schüler vorbereitet. Sie sollen die verschiedenen Quellen vergleichen, u. a. einen Artikel aus der Washington Post, eine Aufnahme von einem Treffen im Weißen Haus mit Präsident Kennedy und ein Telegramm des sowjetischen Botschafters in den USA nach Moskau. Er unterrichtet seine Schüler nach der Methode des sogenannten Historischen Denkens: Er behandelt seine Schüler wie Historiker. Der Lehrer sagt: “Der Unterricht ist ein Mittel zu einem anderen Zweck. Die Schüler sollen lernen, kritisch zu denken und in der Lage sein, einen Text zu analysieren. Das heißt nicht, das der Inhalt nicht wichtig wäre, kulturelles Bewusstsein und Kenntnisse über unsere Geschichte sind sehr wichtig, wir vernachlässigen das nicht. Aber das ist nicht alles, wir lernen hier nicht nur Namen, Fakten und Daten.”

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