EU plant Gesetze für Roboter

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Von Euronews
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Sie haben sicher auch schon einmal davon geträumt, dass fleißige Heinzelmännchen Ihnen zu Hause die Arbeit abnehmen.

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Sie haben sicher auch schon einmal davon geträumt, dass fleißige Heinzelmännchen Ihnen zu Hause die Arbeit abnehmen. In naher Zukunft könnte ihr Traum in Erfüllung gehen.

Roboter könnten demnächst zu unseren Mitbewohnern werden. Was für manche wie Zukunftsmusik klingt, macht anderen Angst. Viele Menschen fürchten z.B., dass sie bald ihren Job verlieren und von einem Roboter ersetzt werden. Einer Studie der französischen Behörde “Conseil d’orientation pour l’emploi” zufolge sind weniger als 10 Prozent der Jobs vom technologischen Wandel gefährdet. Es betrifft Jobs für Geringqualifizierte. Insbesondere Kassierer und Putzkräfte könnten von Robotern ersetzt werden.

Für die Hälfte dieser gefährdeten Stellen gibt es jedoch ein wenig Hoffnung. Die Jobs für Geringqualifizierte in der Serviceindustrie könnten sich weiterentwickeln. Das heißt, dass Fahrer, Restaurant- und Hotelangestellte bald mit neuen Aufgaben konfrontiert sein werden.

Der Einfluss der Roboter auf den Arbeitsmarkt beschäftigt auch die Europäische Union. Die Abgeordneten des Rechtsausschusses des Europäischen Parlaments haben jüngst betont, dass die Roboter für die Menschen arbeiten, aber auf keinen Fall die Kontrolle übernehmen sollen. Sie haben die Europäische Kommission also darum gebeten, einen rechtlichen Rahmen auszuarbeiten. Der Rechtsausschuss hat mehrere Vorschläge, über die das Parlament im Februar abstimmen wird.

Neben ethischen Fragen, Haftungsrisiken und möglichen Gefahren für den Menschen beschäftigt die Abgeordneten vor allem auch die Veränderung der Arbeitswelt durch die zunehmende Automatisierung.

Der Bericht fordert die Kommission z.B. auf, genau zu überwachen, in welchen Sektoren neue Arbeitsplätze geschaffen werden können und wo sie zerstört werden. Sollte sich die Automatisierung als Jobkiller entpuppen – mit entsprechenden Folgen für den Sozialstaat – “sollte ein allgemeines Grundeinkommen ernsthaft in Erwägung gezogen werden.”

Auch die Nutzung der Drohnen bzw. der ferngesteuerten Luftfahrzeugsysteme (RPAS) muss laut den Abgeordneten gesetzlich geregelt werden, “um die Sicherheit und die Privatsphäre der Unionsbürger zu schützen.”

Experten zufolge ist dies nur der Anfang einer Debatte, die uns noch lange beschäftigen wird. Roboter-Gesetze sind das eine, viel wichtiger auf lange Sicht wird jedoch eine neue Herangehensweise an die Arbeit. Wenn in vielen Berufen nur noch vier bis fünf Stunden pro Tag und pro Person übrigbleiben, dann müssen die Menschen ihr Leben anders, das heißt, nicht nur über die Arbeit definieren.

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