UNO warnt vor Hungersnot im Jemen

Bis zu zwölf Millionen Menschen im Jemen sind vom Hunger bedroht, warnt das Welternährungsprogramm der UNO (World Food Programme, (WFP)). 1,8 Millionen Kinder sind akut unterernährt. Im ärmsten Land auf der arabischen Halbinsel leben rund 30 Millionen Menschen, drei Viertel - 22 Millionen - brauchen humanitäre Hilfe. Seit fünf Jahren herrscht ein Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien auf Regierungsseite und dem Iran auf Seiten aufständischer Huthi.
HUNGER
Hervé Verhoosel, Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen:
"Wenn das so weitergeht, hängen im Jemen bald noch 3,5 Millionen Menschen mehr von regelmäßiger Nahrungsmittelhilfe ab, insgesamt dann fast 12 Millionen, für die dringend etwas getan werden muss, damit sie dem Hunger entkommen."
KRIEG, CHOLERA
Im Krieg kamen in den vergangenen fünf Jahren fast 10.000 Menschen um. Außerdem grassiert eine Cholera-Epidemie, Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi hat Regierungschef Ahmed bin Dagher entlassen – wegen Unfähigkeit.
Traditionell werden 90 Prozent der Lebensmittel importiert. Weil die Währung abgestürzt ist, kosten Grundnahrungsmittel ein Drittel mehr als vor einem Jahr.
Für eine selbstgekochte Suppe mit Bohnen, Reis und Öl, die in New York 1,20 Dollar (1,04 Euro) kosten würde, so das WFP in einem Vergleich der nötigen Arbeitsleistung, würden im Jemen 62,37 Dollar (53,70 Euro) fällig.