1. Mai: Rechts und Links auf den Straßen

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In Deutschland, Österreich und der Schweiz haben Zehntausende am Tag der Arbeit für mehr soziale Gerechtigkeit demonstriert. Auch rechte Gruppen waren unterwegs. Es kam zu leichten Ausschreitungen.

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Mehrere Zehntausend Menschen haben in Deutschland an den traditionellen Demonstrationen zum 1. Mai teilgenommen. Bei der Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) in Berlin liefen nach ersten Schätzungen rund 8000 Teilnehmer in Richtung Brandenburger Tor, wie eine Sprecherin sagte. Dort war für den Mittag eine Kundgebung geplant. Unter dem Motto "Europa. Jetzt aber richtig!" hatte die Gewerkschaft zu der Veranstaltung aufgerufen. Knapp vier Wochen vor den Wahlen zum Europäischen Parlament wollten die Gewerkschaften nach eigenen Angaben unter anderem für Mindestlöhne in ganz Europa werben.

DGB-Chef Reiner Hoffmann legte bei der zentralen 1.-Mai-Kundgebung seiner Organisation in Leipzig ein besonderes Augenmerk auf Ostdeutschland. Es sei noch immer nicht gelungen, gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Ost und West herzustellen, sagte er vor den nach dpa-Schätzung gut 1500 Zuhörern. "Es kann doch nicht länger angehen, dass in vielen Betrieben drei, vier Stunden länger gearbeitet wird als im Westen", sagte er laut Redemanuskript. Zugleich wandte sich Hoffmann gegen die vor allem im Osten geringe Tarifbindung vieler Firmen. "Tarifverträge müssen wieder überall gelten."

Bei einer satirischen 1.-Mai-Demonstration wurde zudem gegen zu hohe Mieten protestiert.

REUTERS/Christian Mang

Auch in Hamburg wurde demonstriert:

REUTERS/Fabian Bimmer

In zahlreichen Städten waren zudem Demonstrationen rechter Parteien geplant. Die Polizei war unter anderem in Erfurt bemüht, die Lager zu trennen.

In Erfurt gab es leichte Ausschreitungen, als die Polizei eine Sitzblockade gegen eine AfD-Demonstration auflöste. Die Beamten trugen die Demonstranten weg. Zudem wurde laut Berichten Reizgas eingesetzt.

Auch in der Schweiz und in Österreich wurde protestiert. In Zürich wurde eine als Clown verkleidete Demonstrantin festgenommen, so Berichte. Demnach hatte sie ein Polizeiauto beschädigt.

In Wien forderte die SPÖ bei ihrem Zug durch die Innenstadt unter anderem den Rücktritt von FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache, wie österreichische Medien berichten.

Die Regierung hielt einen Feiertagsministerrat ab und feierte die sinkenden Arbeitslosenzahlen als ihren Erfolg. Strache warf den Sozialdemokraten vor, einen "politischen Scherbenhaufen" hinterlassen zu haben.

Traditionell mobilisiert die Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Der "Tag der Arbeit" wird seit fast 130 Jahren begangen. In Deutschland gab es am 1. Mai 1890 erstmals Massendemonstrationen.

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