Käfer-Erbe Beetle tritt ab

Für den VW Beetle hat die letzte Stunde geschlagen. Im Volkswagen-Werk im mexikanischen Puebla lief jetzt der letzte Erbe des Käfers vom Band. Nach den Anfängen unter den Nationalsozialisten als KdF (Kraft durch Freude)-Wagen erlebte das Modell seine Hochzeit in den 1960er Jahren. 1997 kam das Nachfolgemodell Beetle auf den Markt. Jetzt geht auch der neue Käfer in den Ruhestand.
Steffen Reiche, der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen Mexiko, sagte: „Der Käfer war das erste Auto unserer Eltern und Großeltern. Für die Mexikaner und für die ganze Welt steht dieses Auto für die Fortbewegung.“
Die letzten 65 Beetle-Modelle werden als Sonderausgabe verkauft. In Puebla wurden seit 1997 insgesamt 1,7 Millionen Beetle zusammengeschraubt, doch auf Mexikos Straßen ist auch der Vorgänger, der echte Käfer, noch in allen möglichen Formen und Farben unterwegs.
„Der Wagen ist für die Berge gemacht“, sagt ein Mann. „Die neuen Modelle kommen keine Steigung mehr hoch, die alten konnten ohne Schwierigkeiten jeden Berg erklimmen.“
Der Beetle gilt in Mexiko als Luxuswagen. Der Käfer, hier „Vocho“ genannt, ist hingegen ein Alltagsauto und steht trotz fortgeschrittenen Alters nicht nur als Liebhaberstück in der Garage.
„Als wir begonnen haben, den Wagen zu zerlegen, haben das viele Menschen gesehen und uns gesagt: Ein gutes Auto, damit hat man keinen Ärger“, so ein Mexikaner.
Der Beetle tritt ab, der Käfer ist es schon längst - und dennoch gehört er in Mexiko immer noch zum Straßenbild.