Russland: US-Sanktionen können Nord Stream 2 nicht stoppen

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Der US-Senat hat Sanktionen gegen Nord Stream 2 beschlossen. Dass diese das Gasprojekt gefährden, bezweifeln inzwischen auch US-Regierungsangehörige.

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Die Besiegelung der US-Sanktionen gegen Nord Stream 2 durch den Senat in Washington sorgt in Russland für Kritik. Die Strafmaßnahmen gegen die russisch-europäische Gaspipeline würden nicht dazu führen, dass das Projekt gestoppt werde, so ein Kreml-Sprecher laut der Agentur Interfax. Die Sanktionen hätten lediglich das Ziel, Europa teures amerikanisches Flüssiggas anzudrehen.

Auch die deutsche Kanzlerin kritisierte die Sanktionen. Man könne diese Praxis nicht billigen und werde "sehr entschiedene Gespräche" führen, so Angela Merkel im Bundestag.

Besorgnis auch beim Betreiber selbst: "Wir beobachten die Entwicklungen sehr genau", so Henning Kothe, Teil der Geschäftsführung von Nord Stream 2. "Bisher haben wir keinen Vertragspartner verloren, also machen wir weiter und hoffen, dass es keine Sanktionen geben wird."

US-Regierungsquellen: Sanktionen kommen zu spät

Nord Stream 2 steht kurz vor der Fertigstellung. Das Projekt soll die Gasversorgung der EU sichern, erklärt Arnaud Anselin vom französischen Energiekonzern Engie: "Das ist ein wichtiges Projekt für den europäischen Gasmarkt, weil es die Versorgungssicherheit erhöhen wird und mehr Gasimporte aus Russland möglich macht, um den künftigen Anforderungen des europäischen Marktes gerecht zu werden."

Unterdessen räumten hochrangige Angehörige der US-Regierung laut einem Bericht des US-Portals Bloomberg ein, dass die Sanktionen zu spät kamen, um etwas zu bewirken. Der Senat beschloss das Gesetz am Dienstag. Präsident Trump will es so schnell wie möglich unterzeichnen. 

Die USA rechtfertigen die Sanktionen mit einer zu großen russischen Marktmacht. Sie fürchten laut eigenen Angaben, dass sich vor allem Deutschland zu einem Gefangenen Moskaus mache.

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