Tripolis: 16 Tote bei Luftangriff auf Militärakademie

Die libysche Regierung hat die Lybische Nationalarmee von General Chalifa Haftar für den Luftangriff auf eine Militärakademie in der Hauptstadt Tripolis verantwortlich gemacht.
Dabei waren am Samstag mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens drei Dutzend weitere wurden zum Teil schwer verletzt.
Das libysche Parlament, dass den abtrünnigen General unterstützt, stimmte unterdessen gegen zwei umstrittene Abkommen der libyschen Regierung mit der Türkei.
Parlamentssprecher Abdullah Blaihek erklärte: "Es wurde beschlossen, die Verbindungen zwischen dem türkischen Regime und dem Staat Libyen zu kappen. In der heutigen Sitzung wurde auch ein Votum des Generalkommandos verabschiedet, das die Streitkräfte ermächtigt, alle Flughäfen und Häfen, die unter der Kontrolle der Miliz stehen, zu deaktivieren. Hintergrund ist die Gefahr, die sie für die nationale Sicherheit des Landes darstellen, indem sie die Kolonisten in unser Land bringen."
Ermittlungen wegen Hochverrats
Das Parlament stimmte auch für strafrechtliche Ermittlungen gegen den Chef der international anerkannten Regierung, Fajis al-Sarradsch, wegen Hochverrats. Al-Sarradsch hatte die Abkommen mit der Türkei im November unterzeichnet. Dabei ging es um militärische Zusammenarbeit, die es der Türkei erlauben würde, Truppen in den Krisenstaat zu entsenden.
Diese militärische Intervention hatte das türkische Parlament am Donnerstag für die Dauer von einem Jahr gebilligt.
Die Regierung von Al-Sarradsch wird unter anderem von der Türkei, Katar und Italien anerkannt. Sie liefert sich einen Machtkampf mit den Truppen von Haftar, der von Russland, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt wird.