Der Sozialist Pedro Sanchez (47) setzt in der ersten Koalitionsregierung seit der Franco-Diktatur auf Dialog.
König Felipe von Spanien hat in Madrid die erste Koalitionsregierung des Landes seit der Franco-Diktatur vereidigt. Der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sanchez (47) wird fortan mit der linken Unidas Podemos und drei Stellvertreterinnen und einem Stellvertreter regieren. Nummer eins der Stellvertreter ist die 62 Jahre alte Juristin und Sozialistin Carmen Calvo, die die Regierungsarbeit koordinieren soll.
Podemos-Parteichef Pablo Iglesias (41) wird Minister für soziale Rechte sowie für die Agenda 2030. Er ist der einzige Mann unter den vier Vize. Einige Medien sahen darin eine Art Affront, doch Iglesias meinte, er könne viel von den Frauen lernen.
Insgesamt gehören der neuen Regierung elf Frauen und elf Männer an.
Auch Arbeitsministerin Yolanda Diaz ist eine Podemos-Politikerin.
Und Iglesias-Lebensgefährtin Irene Montero ist mit 32 Jahren auf dem Posten als Gleichstellungsministerin die jüngste im neuen Kabinett. Auf Twitter erklärte Montero, sie wolle Frauen in schwierigen Arbeitsverhältnissen, aber auch Mütter und Großmütter vertreten - und es sei ihr eine Ehre, deren Ministerin zu sein.
Sanchez setzt in der neuen Legislaturperiode ohne eigene Mehrheit auf den sozialen, territorialen und generationsübergreifenden Dialog - auch mit den Befürwortern der Unabhängigkeit von Katalonien. In einer El-Pais-Umfrage sprachen sich 44 Prozent der Spanier für einen solchen Dialog aus.