Italien: Öffentliches Leben steht still

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Copyright Cecilia Fabiano/LaPresse
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Von Sebastian Zimmermann mit dpa
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Bis zum 3. April dürfen Menschen nur noch in dringenden Fällen in das Sperrgebiet aus- oder einreisen.

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In Italien ist die Zahl der Toten im Zuge der Coronavirus-Epidemie innerhalb eines Tages um mehr als 130 gestiegen. 363 Menschen sind in dem Land an Erkrankungen durch den Erreger gestorben. Nach Angaben des Zivilschutzes seien bisher insgesamt fast 7.400 Infektionen bestätigt worden.

Um die Krise in den Griff zu bekommen, hat die Regierung nun große Teile des Nordens zur Sperrzone erklärt. 14 Provinzen sowie die gesamte Region Lombardei sind nun abgeriegelt. Davon betroffen sind auch die Großstädte Venedig und Mailand.

Menschen wollen weg aus dem Norden

Viele fürchten nun, in der nächsten Zeit nicht mehr aus Norditalien hinauszukommen. Im Mailänder Hauptbahnhof Milano Centrale wollen viele die letzte Chance nutzen, wegzukommen, so wie diese Reisende:

´"Ich habe mich ganz kurzfristig entschlossen, zu fahren. Als die Nachricht kam, war das alarmierend. Ich hatte Angst, hier länger festzusitzen."

Viele Menschen sträuben sich allerdings dagegen, zuhause bleiben zu müssen, sie witzeln über die Maßnahmen und halten alles für Hysterie. Diese Einwohnerin von Portogruaro, in Venetien, kann solch ein Verhalten nicht nachvollziehen:

Wir haben Kenntnis davon, dass Leute, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sich über die Quarantäne hinweggesetzt haben, um im Trentino Skifahren zu gehen. Wie egoistisch ist das? Diese Maßnahmen müssen einfach derzeit eingehalten werden.

Öffentliches Leben steht still

Bis zum 3. April dürfen Menschen nur noch in dringenden Fällen in das Sperrgebiet aus- oder einreisen. Schulen, Kindergärten und Universitäten sind im ganzen Land geschlossen. Das öffentliche Leben steht größtenteils still. Restaurants und Geschäfte bleiben leer. Nun machen auch alle Theater, Museen und Sehenswürdigkeiten, wie das Kolosseum dicht.

In Süditalien, wo zumindest offiziell noch keine hohen Fallzahlen gemeldet wurden, hat man nun Angst, dass infizierte Menschen aus dem Norden anreisen. Der Präsident der Region Apulien, Michele Emiliano, forderte, wer aus den gesperrten Gebieten komme, müsse umgehend in Quarantäne.

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