Neuseeland sagt Gedenkfeier in Christchurch ab

Im neuseeländischen Christchurch ist die zentrale Gedenkfeier zum Jahrestag der Terroranschläge auf zwei Moscheen abgesagt worden.
Als Grund nannte Premierministerin Jacinda Ardern die Ausbreitung des Coronavirus. Über die Absage sei man sehr traurig, man wolle aber kein Risiko eingehen, sagte Ardern.
Gläubige Muslime in Christchurch wie Malik Bennabi zeigten Verständnis: "Natürlich ist es sehr schwer, es zu kontrollieren, besonders in einem solchen Fall ist es sehr schwer, deshalb sind wir glücklich mit der Entscheidung. Wir bewahren die Erinnerung an unsere Brüder und Freunde, die an diesem Ort getötet wurden."
Auf Einreise folgt automatisch Quarantäne
Am 15. März 2019 hatte ein australischer Rassist bei den Anschlägen 51 Menschen umgebracht. Das Massaker übertrug der Attentäter mit einer Helmkamera über Facebook ins Internet. Auf der Flucht wurde er von Polizisten überwältigt.
Attentäter Brenton Tarrant muss sich ab Juni vor Gericht verantworten. Dem 29-Jährigen droht wegen vielfachen Mordes und Mordversuchs lebenslange Haft. Er befindet sich in Neuseelands einzigem Hochsicherheitsgefängnis in Auckland.
Die neuseeländische Ministerin für Wohnungswesen, Megan Woods, sagte: "Das Datum 15. März steht für die Bewahrung der Sicherheit der Bevölkerung. Etwa vor der Gewalt, wie wir sie vor einem Jahr erlebt haben. Oder um die Bewahrung der Sicherheit vor einem Virus, das die ganze Welt heimsucht."
Im Angesicht der Coronavirus-Pandemie hat Neuseeland seine Einreisebestimmungen extrem verschärft und die Grenzen praktisch geschlossen.
Sechs Covid-19-Patienten
Alle im Inselstaat eintreffenden Reisenden - auch Neuseeländer - müssen ab Sonntag für zwei Wochen in Quarantäne. Ausgenommen sind nur Ankünfte von den Pazifischen Inseln. Kreuzfahrtschiffe dürfen bis 30. Juni nicht anlegen.
In Neuseeland gibt es bislang sechs bestätigte Fälle der Covid-19-Erkrankung.