Die österreichische Regierung verlängert den Corona-Lockdown um zwei Wochen. Grund sei eine durch die Virusmutationen verschärfte Lage.
Österreich verlängert den Corona-Lockdown um zwei Wochen. Handel, körpernahe Dienstleistungen und Museen dürfen demnach erst ab dem 8. Februar wieder schrittweise öffnen. In einigen Bundesländern soll dann auch der Betrieb in den Schulen wieder losgehen. Ursprünglich waren Lockerungen zum 25. Januar geplant.
Bundeskanzler Sebastian Kurz begründete die Verlängerung damit, dass sich die Lage mit der Ankunft der ansteckenderen Virusmutationen in Österreich deutlich verschärft habe. "Geschätzte Damen und Herren, wir sind uns bewusst, dass es für viele Unternehmer, Eltern, Kinder, für alle ein düsterer Ausblick auf die nächsten Wochen ist", so Kurz bei einer Pressekonferenz in Wien. "Aber wir haben alle nichts davon, für eine Woche oder für zehn Tage aufzusperren und dann sofort wieder mit dramatischen Infektionszahlen zumachen zu müssen."
FFP2-Masken werden Pflicht
Zudem soll nun ein Sicherheitsabstand von zwei statt bisher einem Meter gelten. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln müssen künftig FFP2-Masken getragen werden. Die Masken sollen einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus appellierte die Regierung an Firmen, Beschäftigte möglichst von zu Hause arbeiten zu lassen. Eine Pflicht zum Home Office - wie von Experten gefordert - gibt es aber nicht.
Ziel ist laut Regierung eine 7-Tage-Inzidenz von 50. Derzeit liegt sie bei rund 130. Mitte Februar soll dann auch die Lage für Gastronomie, Hotellerie und Veranstaltungen neu beurteilt werden, so Kurz. Eine Öffnung könne es aber frühestens im März geben.
Tausende demonstrierten in Wien
Die Verkündung der neuen Maßnahmen kam einen Tag nach einer großen Demonstration gegen die Corona-Regelungen. In Wien protestierten etwa 10.000 Menschen gegen die Pläne zur Eindämmung der Pandemie. Abstandsregeln und Maskenpflicht wurden nach Polizeiangaben weitgehend ignoriert. Insgesamt wurden 23 Menschen festgenommen. Zudem erstattete die Polizei mehr als 300 Anzeigen.