Lockdown lockern? Es wächst der Druck auf Angela Merkel

Mobiles Impfzentrum in Sachsen
Mobiles Impfzentrum in Sachsen Copyright Robert Michael/(c) dpa-Zentralbild
Von Euronews mit AFP, dpa
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Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland geht leicht zurück, doch das RKI gibt angesichts der etwa gleichbleibenden Zahl der Neuinfektionen keine Entwarnung.

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An diesem Dienstag meldet das Robert Koch-Institut eine leicht sinkende 7-Tage-Inzidenz für ganz Deutschland von 60,5 pro 100.000 Einwohner. Doch der Situationsbericht bleibt bei warnenden Worten: "Der Rückgang der täglichen Fallzahlen seit Mitte Januar 2021 setzt sich aktuell nicht fort."

Die Zahl der Neuinfektionen in 24 Stunden wird mit 3.883 angegeben, die Zahl der Menschen, die an Covid-19 verstorben sind hat sich gleichzeitig um 415 erhöht. Insgesamt verzeichnet Deutschland 68.318 Todesfälle nach einer Infektion mit dem Coronavirus.

In der Debatte geht es vor allem darum, welche Bereiche zuerst wieder zu einer Art Normalbetrieb zurückkehren könnten und wer als erstes geimpft werden sollte.

Druck auf Angela Merkel und die Länderchefinnen und Länderchefs

Am Montag war aus einer Sitzung des CDU-Präsidiums durchgesickert, dass Angela Merkel in einer Woche einen Stufenplan vorlegen möchte. Dabei wird der Druck der verschiedenen vom Lockdown Betroffenen immer größer.

So fordert die Präsidentin des Hotel- und Gaststättenverbandes dazu auf, ihre Branche nicht zu vergessen. "Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten dürfen das Gastgewerbe am 3. März nicht einfach weiter totschweigen", sagt Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges in der "Rheinischen Post".

Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes Heinz-Peter Meidinger begrüßte die geplante Vorziehung der Priorität von Lehrerinnen und Lehrern in der Impfreihenfolge. Wenn diese nicht geändert würde, würde das Lehrpersonal erst ab Anfang Mai geimpft, das sei "viel zu spät für dieses Schuljahr."

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt allerdings weiter vor einer möglichen dritten Welle durch die Virus-Mutationen und meint, es sei verfrüht, sich auf den Schutz der Älteren durch die Impfungen zu verlassen. Er schreibt auf Twitter: "Viele denken: 80 Jährige bald geimpft, man kann lockern. Das ist naiv, zumal erst Anfang April Ü 80 geimpft ist. 6 Wochen! Antigentests helfen nur, wenn intelligent eingesetzt. Gefahr: Selbsttestung führt dazu, dass Kontakte nie gewarnt werden, Gesundheitsamt wird umgangen."

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