Chiles Regierung erklärt Notstand im Süden des Landes

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In der abgelegenen Region kommt es immer wieder zu Raubüberfällen auf Fernfahrer und Schießereien

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Die chilenische Regierung hat aufgrund einer Welle der Gewalt über Teile Südchiles den Ausnahmezustand verhängt. 

Damit dürfen die Streitkräfte in den kommenden zwei Wochen die Polizei in den betroffenen Provinzen unterstützen, wie Staatspräsident Sebastián Piñera erklärte:

"Wir möchten heute alle Bürger darüber informieren, dass wir beschlossen haben, den verfassungsmäßigen Ausnahmezustand wegen einer schwerwiegenden Störung der öffentlichen Ordnung in den Provinzen Biobío und Arauco in der Region Biobío, sowie in den Provinzen Malleco und Cautin, in der Region Araukanien zu verhängen."

Im Süden Chiles häufen sich Brandanschläge auf Häuser und Fahrzeuge. In der abgelegenen Region kommt es zudem immer wieder zu Raubüberfällen auf Fernfahrer und Schießereien. Hinter den Angriffen sollen teilweise radikale Gruppen vom indigenen Volk der Mapuche stecken. Dazu der Sprecher der indigenen Mapuche-Gemeinschaft, Aucan Huilcaman:

"Wir sind hierher gekommen, um eine Botschaft an den Präsidenten zu senden, damit er das Dekret überdenkt, das den Ausnahmezustand in der südlichen Zone verhängt. Denn wenn dies der Fall ist, wird es uns in eine Sackgasse führen, denn weder Militär noch Polizei haben irgendwo auf der Welt Frieden geschaffen."

Die Mapuche-Gemeinschaft ist mit mehr als 1,7 Millionen Einwohnern die größte ethnischen Gruppe Chiles. Sie fordert die Rückgabe von angestammtem Land, das sich in den Händen von Forstunternehmen befindet.

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