Krieg in der Ukraine: Russland verstärkt Angriffe auf Infrastruktur

Ein Einwohner Mariupols sitzt vor einem zerstörten Gebäude
Ein Einwohner Mariupols sitzt vor einem zerstörten Gebäude Copyright Alexei Alexandrov/AP Photo
Von Euronews mit dpa
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Die Angriffe Russlands im Südosten der Ukraine gehen unvermindert weiter. Moskaus Truppen sollen vor allem wahllos zivile Gebiete in der Donbass-Region bombardiert haben. Zunehmend werden Brücken und Bahnstrecken ins Visier genommen.

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Die Angriffe Russlands im Südosten der Ukraine gehen unvermindert weiter. Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte bombardieren Moskaus Truppen vor allem wahllos zivile Gebiete in der Donbass-Region.

Im Gebiet Donezk im Osten seien bei drei separaten Zwischenfällen drei Zivilisten getötet worden, teilte der Gouverneur der Region, Pawel Kyrylenko, am Dienstagabend auf Telegram mit. Weitere mindestens sechs Personen seien verletzt worden. Genauere Angaben zu den Vorfällen wurden nicht gemacht.

In der strategisch wichtigen ukrainischen Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer sind nach Angaben der Stadtverwaltung mehr als ein Dutzend Hochhäuser durch Beschuss beschädigt worden.

Sie lägen alle im Osten der Stadt in Richtung der Front zu den prorussischen Separatisten. Die Stromversorgung sei teilweise ausgefallen, teilte die Stadt am späten Donnerstagabend mit. Die Wasserversorgung funktioniere hingegen.

Alexei Alexandrov/AP Photo
Zerstörter Panzer bei MariupolAlexei Alexandrov/AP Photo

Zunehmend werden auch Brücken und Bahnstrecken ins Visier genommen. Das Ziel: Westliche Waffenlieferungen an die Ukraine sollen verlangsamt werden. So wurde durch einen russischen Raketenangriff eine Eisenbahnbrücke im südukrainischen Gebiet Odessa beschädigt.

Es handle sich um die Brücke über der Dnister-Mündung, teilte Eisenbahnchef Olexander Kamyschin am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram mit.

Behörden nach wurde auch die parallele Straßenroute aus Sicherheitsgründen gesperrt. Damit wäre der südwestliche Teil des an Rumänien und Moldau grenzenden Gebiets Odessa aus dem ukrainischen Kernland nur noch über eine Straße durch die Republik Moldau erreichbar.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, teilte mit, die russische Luftwaffe habe gestern 32 militärische Einrichtungen in der Ukraine bombadiert. Mit Artillerie seien zwei ukrainische Mehrfachraketen-Systeme in der Nähe von Beresiwka und ein Luftabwehrsystem in der Nähe des Dorfes Komar zerstört worden.

AP
Ukrainischer Präsident Selenskyj besucht Kinder in einem Krankenhaus in KiewAP

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk besuchten am Dienstag ein Krankenhaus in Kiew. Sie kamen mit Kindern zusammen, die aus Mariupol in die Hauptstadt gebracht wurden. Ihre Eltern seien, so die Aussage des Büros von Selenskyj, bei den heftigen Kämpfen in der Stadt getötet worden.

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