In Nordpolen, in der Nähe des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Soldau, wurden mehr als 17 Tonne Asche von überwiegend polnischen Häftlingen gefunden. Das bestätigt, dass mindestens 8.000 Menschen in dem Lager hingerichtet wurden.
In einem Wald in der Nähe von Ilowo in Nordpolen wurden rund 17 Tonnen Asche von Häftlingen des ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrationslagers Soldau aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt.
Wie viele Menschen damals in dem deutschen Konzentrationslager im Norden von Polen umkamen, ist bis heute noch unklar. 1944 soll versucht worden sein, die Spuren der Leichen zu beseitigen. Die Entdeckung bestätigt jedoch, dass mindestens 8.000, meist polnische, Häftlinge des Lagers hingerichtet wurden.
Tomasz Jankowski ist Staatsanwalt des polnischen Instituts der Erinnerung. Er erklärt, dass geschätzt wird, dass 30.000 Menschen im ehemaligen Nazi-Konzentrationslager Soldau gestorben sind. Während Untersuchngen konnten wohl 3.000 Opfer sogar namentlich identifiziert werden, aber man war sich sicher, dass es noch mehr Opfer gab, so Jankowski. Für ihn ist die Entdeckung der Überreste ein großer Schritt nach vorn, denn so weiß man, dass mindestens 8.000 weitere Menschen im Lager Soldau ums Leben gekommen sind.
Andrzej Ossowski ist Genetikforscher an der Universität Pommern und erklärt, dass wir "den Mechanismus, den wir während des Zweiten Weltkriegs beobachten konnten" auch heute in der Ukraine beobachten kann. Es seien dieselben Versuche, die Spuren der Verbrechen mit Hilfe von mobilen Krematorien zu beseitigen, indem die Leichen verbrannt werden.
Karol Nawrocki, der Präsident des Polnischen Nationalen Instituts für Gedenken, ist überzeugt, dass man noch weit davon entfernt sei, die Gesamtheit der polnischen Opfer des Naziregimes zu erfassen.