Lust und Frust beim Energiesparen: "Wir müssen für die Regierung büßen"

In einer Wohnsiedlung in Köln ist das Energiesparen schon vor dem Winter und trotz sommerlicher Temperaturen sehr konkret. Die Temperatur des Warmwassers wurde bereits um einige Grad gesenkt.
Einige sind mit den Energiesparplänen von Wirtschaftsminister Robert Habeck voll einverstanden.
In der Diskussion unterstreichen andere aber die Fehler der Regierenden in der Vergangenheit.
Ein Mann sagt: "Unsere Regierung hat sich zu sehr abhängig gemacht von verschiedenen Ländern. Und das ist das große Problem, das wir jetzt haben. Wir sind abhängig und denen und müssen jetzt dafür büßen, was unsere Regierung gemacht hat."
Auch im Freibad ist das Wasser jetzt etwas kälter.
Ein Frau, die am Morgen zum Schwimmen kommt, freut sich über die Enegiesparmaßnahme, doch sie meint: "Ich mag es gerne kalt, aber nicht alle sind glücklich darüber."
In den vergangenen Tagen hatte Gazprom die Lieferungen über Nord Stream 1 weiter gesenkt. Wie lange überhaupt noch Gas aus Russland kommt, ist unklar.
Thorsten Zimmermann von der Industrie- und Handelskammer Köln klagt:"Das aktuelle Problem ist die große Ungewissheit, wie es weitergehen wird. Wir sind stark abhängig von der Energieversorgung und den politischen Entscheidungen in Moskau. Das ist eine Situation, die wir so noch nie erlebt haben."
Besonders schlimm wird es für energieintensive Branchen wie die Glas- oder die Chemie-Industrie.
Angesichts steigender Energiepreise dürfte das Leben für viele Menschen in Europa in den kommenden Monaten noch etwas schwieriger werden.