G7 wollen Putin für Kriegsverbrechen zur Rechenschaft ziehen

Nach der jüngsten Eskalation Russlands in der Ukraine haben die sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte den Druck auf Moskau erhöht und die russischen Raketenangriffe auf die Ukraine verurteilt.
In einer Videokonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sicherten die Staats- und Regierungschefs der G7 Kiew weitere Hilfen zu. Sie erinnerten in einer gemeinsamen Erklärung daran, dass "wahllose Angriffe auf unschuldige Zivilisten ein Kriegsverbrechen" darstellen. "Wir werden Präsident Putin und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen", heißt es darin weiter mit Blick auf den Kremlchef.
Selenskyj forderte mehr Luftabwehrsysteme und ein internationale Beobachtungsmission an der Grenze zu Belarus. Ebenfalls haben Experten der Vereinten Nationen den an diesem Montag begonnenen Beschuss als mögliches Kriegsverbrechen gewertet.
Russische Angriffe auf die Infrastruktur
Die letzten Raketenangriffe haben etwa ein Drittel der Energie-Infrastruktur in der Ukraine zerstört. Dennoch würde dies den Wiederaufbau lediglich verzögern, sagte Präsident Selenskyj in seiner nächtlichen Video-Ansprache: "Wo es Zerstörung gab, wird die Infrastruktur erneuert. Wo es Verluste gab, wird bereits wieder gebaut oder ist schon gebaut worden. Wo es irgendwelche Hoffnungen des Feindes gab, wird es nur noch Ruinen der russischen Staatlichkeit geben."
IAEA-Chef trifft Putin
Indes bemüht sich der Chef der internationalen Atomenergiebehörde Rafael Grossi weiterhin um eine Schutzzone um das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja. In Sankt Petersburg traf er Russlands Präsident Wladimir Putin, der sich versöhnlich zeigte: "Wir freuen uns sehr, Sie zu sehen, und wir sind bereit, alle Fragen zu besprechen, die von gegenseitigem Interesse sind oder Anlass zur Sorge geben. Zum Beispiel über die Situation um das Kraftwerk in Saporischschja."
Doch die verheerenden Angriffe Russlands auf die ukrainische Infrastruktur sprechen eine ganz andere Sprache. Angesichts des nahenden Winters wird das Leid der Zivilbevölkerung umso größer.