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Prozess in Amsterdam: 28 Jahre Haft für Mord an Reporter de Vries

Das Gerichtsurteil wurde in einem Hochsicherheitsgericht in Amsterdam bekannt gegeben.
Das Gerichtsurteil wurde in einem Hochsicherheitsgericht in Amsterdam bekannt gegeben. Copyright Peter Dejong/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Heilika Leinus
Zuerst veröffentlicht am
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Im Sommer 2021 wurde der bekannte Reporter Peter R. de Vries auf offener Straße erschossen. Nun haben mehrere Täter lange Haftstrafen bekommen. Sie sollen zu einer Drogenbande gehört haben.

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Am 6. Juli 2021 kommt der 64-jährige Kriminalreporter Peter R. de Vries aus einem TV-Studio in Amsterdam heraus. Ein Mann schießt auf den bekannten Journalisten. Er bricht zusammen und stirbt neun Tage später. Der Mord auf offener Straße in der Hauptstadt Hollands löst eine Schockwelle aus, nicht nur in den Niederlanden, sondern auf der ganzen Welt. 

Nun hat das Amsterdamer Strafgericht drei Männer am Mittwoch, dem 12. Juni 2024 wegen des Mordes schuldig gesprochen. Der Schütze Delano G. (24) und der Fahrer des Fluchtwagens, Kamil E. (38) haben beide eine Haftstrafe von bis zu 28 Jahren erhalten. Der Vermittler des Mordes, Krystian M. (29) bekam eine Haftstrafe von 26 Jahren. Er hatte seiner Schuld zugestanden und sich bei den Angehörigen von de Vries entschuldigt. 

Der Vorsitzende Richter Gert Oldekamp sprach von "ungeheurer Skrupellosigkeit und Gewissenslosigkeit". Die Täter hätten "keinerlei Respekt vor dem menschlichen Leben gezeigt", sagte er im Hochsicherheitsgericht in Amsterdam, wo die Sicherheitsmaßnahmen denjenigen in den italienischen Mafia-Prozessen nahkommen. 

Staatsanwaltschaft: Drogenbande für den Mord verantwortlich

Vier weitere Angeklagte bekamen wegen Beihilfe zum Mord 14 Jahre Haft. Zwei Angeklagte, denen Mitgliedschaft einer Drogenbande vorgeworfen wurde, wurden freigesprochen. Der Grund dafür: Der Staatsanwalt konnte dem Gericht zufolge die Existenz der Drogenbande des Kriminellen Ridouan Taghi (46, gebürtiger Marokkaner) nicht ausreichend beweisen.

Dem Staatsanwaltschaft zufolge war Taghis Drogenbande für den Mord verantwortlich. De Vries hatte über Drogenhandel berichtet und war Vertrauensperson eines Kronzeugen, der in einem Strafverfahren gegen Taghi ausgesagt hat. Dennoch bleib die Frage nach dem Motiv laut dem Gerichtsurteil unbeantwortet. 

Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft gefordert und den Mord als terroristische tat eingestuft. Damit habe man bei der Bevölkerung Angst einzujagen wollen. Das sei jedoch nicht bewiesen, sagte der Richter. 

Zwar wurde Taghi im Februar des vergangenen Jahres zu lebenslanger Haft verurteilt, aber nicht wegen der Ermordung von de Vries, sondern für andere Morde. Im Prozess gegen die Mörder des bekannten Journalisten wurde noch niemand als Auftraggeber angeklagt, auch wenn es laut dem Richter vermutlich einen gab.  

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