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US-Influencerin behauptet Brigitte sei ein Mann: Jetzt klagt Frankreichs Präsident Macron

Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte kommen am 24. Juni 2025 vor einem offiziellen Abendessen im Palais Huis ten Bosch in den Niederlanden an.
Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte kommen am 24. Juni 2025 vor einem offiziellen Abendessen im Palais Huis ten Bosch in den Niederlanden an. Copyright  AP Photo/Markus Schreiber
Copyright AP Photo/Markus Schreiber
Von Nathan Joubioux
Zuerst veröffentlicht am
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Emmanuel Macron und seine Ehefrau Brigitte verklagen Candace Owens in den USA. Die rechtspopulistische Influencerin hatte in der Serie BECOMING BRIGITTE immer wieder behauptet, Brigitte Macron wäre früher ein Mann gewesen.

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Emmanuel und Brigitte Macron haben am Mittwoch, den 23. Juli, eine Verleumdungsklage gegen die rechtspopulistische amerikanische Influencerin Candace Owens eingereicht. Diese habe die Falscherzählung, dass Brigitte Macron "als Mann geboren" sei, weiterverbreitet und stark ausgenutzt, um "ihre unabhängige Plattform zu fördern, an Bekanntheit zu gewinnen und Geld zu verdienen". So heißt es in der beim Delaware Superior Court in den USA eingereichten Klage.

Die Trump-Anhängerin habe eine weltweite Kampagne der Demütigung" sowie "unaufhörliche Belästigung" betrieben. Brigitte und Emmanuel Macron sind der Ansicht, dass sie "erhebliche Rufschädigung" erlitten haben.

Die Anklageschrift umfasst 22 Anklagepunkte und das Präsidentenpaar fordert einen nicht näher bezifferten"exemplarischen" Betrag an Schadensersatz. "Da Candace Owens diese Lügen systematisch bekräftigt hat, sind wir schließlich zu dem Schluss gekommen, dass die einzige verbleibende Lösung darin besteht, die Sache vor Gericht zu bringen", erklärten sie in einer Stellungnahme. Die Macrons versicherten, dass sie mehrmals versucht hätten, einen Dialog herzustellen.

Ihr Anwalt erklärte, dass sich die Podcasterin der Unrichtigkeit ihrer Aussagen voll bewusst gewesen sei und Bitten um Richtigstellung stets abgelehnt habe. Er erklärte, dass Emmanuel und Brigitte Macron bereit seien, nach Delaware zu reisen, um bei der Gerichtsverhandlung persönlich zu erscheinen.

Das am Mittwoch angestrengte Verfahren ist weltweit selten, weil sich amtierende Staatschefs nur in Ausnahmefällen Amtsträger juristisch gegen Falschaussagen zur Wehr setzen.

Eine Serie, Podcasts und ein Buch.

Die Verleumdungsklage bezieht sich auf "Becoming Brigitte", eine achtteilige Serie. Candace Owens hat die Videos in diesem Jahr auf YouTube veröffentlicht und damit über 24 Millionen Aufrufe erreicht. Zudem gibt es Podcasts, die mit der Serie in Verbindung stehen und die Candice Owens über die sozialen Netzwerke verbreitet hat. Sie hat auch ein Buch geschrieben, das inzwischen von Amazon zurückgezogen wurde.

In einem ihrer Videos behauptet Candace Owens, einen Anruf von Donald Trump erhalten zu haben, in dem sie aufgefordert werde, nicht mehr über Brigitte Macron zu sprechen. Der US-Präsident soll gesagt haben, dass er sich mitten in Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine befinde und "Macron nicht verärgern" wolle. "Wissen Sie, sie ist alt, und das betrifft sie wirklich sehr", soll Donald Trump in dem Telefongespräch auch erklärt haben.

Die Influencerin"sezierte ihr Aussehen, ihre Ehe, ihre Freunde, ihre Familie und ihre persönliche Geschichte und verzerrte alles zu einer grotesken Erzählung, die Spannungen schüren und ihr Image verschlechtern sollte", heißt es in der Klageschrift.

Candace Owens, die mittlerweile 5,6 Millionen Follower auf Instagram und 4,47 Millionen Abonnenten auf YouTube hat, wird in ihrem nächsten Podcast auf die Klage antworten, wie ihr Sprecher mitteilte.

Ein erster Prozess in Frankreich

Die Verschwörungstheorie, dass Brigitte Macron unter dem Namen ihres älteren Bruders Jean-Michel Trogneux geboren wurde, kursiert seit der Wahl von Emmanuel Macron zum Präsidenten im Jahr 2017. Rechtspopulistische Journalisten hatten die Fake News lanciert. Das Gerücht wurde anschließend von der "autodidaktischen Journalistin" Natacha Rey verbreitet. Diese behauptete, Brigitte habe nie existiert und ihr Bruder habe sein Geschlecht geändert und begonnen, diesen Namen zu verwenden. Rey hatte zwischenzeitlich politisches Asyl in Russland beantragt.

Die Macrons waren in Frankreich gerichtlich gegen die Youtuberinnen Natacha Rey und Amandine Roy, ein "spirituelles Medium", vorgegangen. Die beiden Frauen wurden im September 2024 zu Schadensersatz an Brigitte Macron und an Jean-Michel Trogneux verurteilt. Doch in einem Berufungsverfahren wurden sie am 10. Juli 2025 freigesprochen. Brigitte Macron hat dagegen sofort Kassationsbeschwerde eingelegt.

Die 72-jährige First Lady und ihr 24 Jahre jüngerer Ehemann stehen auch wegen ihres Altersunterschieds in der Kritik. Die Erfindungen von Candice Owens beschreiben die Macrons in der Klage als "entmenschlichend und zutiefst ungerecht".

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