Bosch streicht 13.000 Stellen in seiner Autosparte: Ein Rückschlag für Bundeskanzler Friedrich Merz, der mit dem Versprechen höherer Staatsausgaben versucht, Investitionen anzuziehen.
Bosch will bis 2030 rund 13.000 weitere Stellen in seiner Autosparte streichen, was etwa drei % der weltweiten Belegschaft entspricht.
Die Kürzungen, die zusätzlich zu bereits erfolgten Stellenstreichungen in den vergangenen Jahren erfolgen, betreffen vor allem Arbeitsplätze in Deutschland.
Besonders stark betroffen ist der Unternehmensstandort in der Region Stuttgart, wobei an Standorten wie Feuerbach und Schwieberdingen tausende Stellen wegfallen sollen.
Der Technologiekonzern versucht, Verluste in Höhe von 2,5 Milliarden Euro „so schnell wie möglich“ auszugleichen, da sich die europäische Automobilindustrie weiterhin in einer schwierigen Lage befindet.
Das Unternehmen kündigte an, umgehend Gespräche mit den betroffenen Mitarbeitenden aufnehmen zu wollen.
Autobauer kämpfen derzeit mit einer schwachen Nachfrage, hohen Arbeits- und Energiekosten sowie wachsendem Wettbewerb durch günstigere Modelle aus China. Hinzu kommen erhöhte Zölle auf Exporte in die USA. Diese Einfuhrabgaben auf Autos und Autoteile liegen derzeit bei 15 %, nachdem zuvor sogar ein Satz von 27,5 % im Raum stand.
Während der Druck aus den USA die Gewinnmargen belastet, erschwert auch der Übergang zur Elektromobilität die Lage der Hersteller. Zusätzlich sorgt Unsicherheit über die Klimaziele der EU zur Reduktion von CO₂-Emissionen für weitere Herausforderungen. Mehrere europäische Regierungen haben zudem Förderungen für Elektrofahrzeuge gekürzt, was die Nachfrage zusätzlich dämpft.
Stellenstreichungen in zahlreichen deutschen Betrieben
Bosch ist einer von mehreren Herstellern, die angesichts dieser schwierigen Rahmenbedingungen versuchen, Kosten zu senken. Europäische Unternehmen wie Volkswagen und Volvo haben in diesem Jahr bereits Stellenstreichungen angekündigt – ebenso wie außereuropäische Konzerne wie Nissan und Stellantis.
Neben dem Abbau von Arbeitsplätzen plant Bosch auch, Investitionen in Produktionsanlagen zu reduzieren, um auf die nachlassende Nachfrage zu reagieren.
Die Ankündigung von Bosch ist ein Rückschlag für Bundeskanzler Friedrich Merz, der mit dem Versprechen höherer Staatsausgaben versucht, Investitionen anzuziehen und die angeschlagene deutsche Industrie wiederzubeleben.
Deutschland hat in diesem Jahr eine Grundgesetzänderung zur sogenannten „Schuldenbremse“ beschlossen. Demnach wird Verteidigungsausgaben über 1 % des BIP künftig nicht mehr unter die Kreditobergrenze fallen. Zudem hat die Regierung einen außerbudgetären Fonds in Höhe von 500 Milliarden Euro für zusätzliche Infrastrukturinvestitionen geschaffen, der der deutschen Wirtschaft Auftrieb geben soll.
Für das laufende Jahr wird ein Wachstum des deutschen BIP von 0,2 % erwartet – nach zwei Jahren wirtschaftlicher Schrumpfung. Fachleute warnen jedoch, dass die wirtschaftliche Lage weiterhin fragil bleibt.