Aus ivorischen Gewässern frisch auf den Tisch

Mit Unterstützung von The European Commission
Aus ivorischen Gewässern frisch auf den Tisch
Copyright Euronews
Copyright Euronews
Von Denis Loctier
Diesen Artikel teilen
Diesen Artikel teilenClose Button

Der EU-Botschafter in der Elfenbeinküste, Jobst von Kirchmann, erklärt, weshalb das Fischfangabkommen zwischen der Europäischen und dem westafrikanischen Staaten nicht nur sinnvoll, sondern gewinnbringend ist.

Aufgrund der großen Fischmengen, die ohne Genehmigung vor den Küsten Westafrikas gefangen werden, entsteht den betroffenen Ländern großer wirtschaftlicher Schaden, nämlich indem Einnahmen ausbleiben und Arbeitsplätze verloren gehen.

Abkommen sichert Elfenbeinküste dreistellige Millionensumme jährlich

Die Europäische Union führte allein 2020 aus der Elfenbeinküste Fisch im Wert von mehr als 100 Millionen Euro ein, vor allem Dorsch, der bereits verarbeitet ist. Abidjan, die Hauptstadt der Elfenbeinküste, verfügt über den größten Hafen Westafrikas. Die EU arbeitet mit den Behörden zusammen, um den Fischfang zu überwachen. Das geschieht im Rahmen eines Fischfangnachhaltigkeitsabkommens (SFPA), das der Elfenbeinküste jährlich 682 000 Euro einbringt. Im Gegenzug können europäische Fischfangboote, vor allem aus Spanien, Portugal und Frankreich, in ivorischen Gewässern fischen.

„Wenn er nicht bewirtschaftet wird, verschwindet der Fisch einfach“

Im Hafen von Abidjan sprach „Ocean“ mit EU-Botschafter Jobst von Kirchmann, der Auskunft über die Bedeutung des Abkommens gibt.

„Man will keinen Fisch essen und dadurch krank werden, das ist schon mal eine Sache. Aber ebenso will man mit dem Kauf von Fisch auch keine Probleme in die EU importieren, wie zum Beispiel ungenehmigten Fischfang oder andere Probleme, die es vielleicht gibt“, so von Kirchmann.

Und weiter erläutert er: „Fisch ist eine erneuerbare Ware, wenn er gut verwaltet wird. Wenn er nicht bewirtschaftet wird, verschwindet der Fisch einfach. Die Europäische Union kauft fast den gesamten Fisch, der hier im Hafen ankommt. Es ist nicht nur der Fisch aus der Elfenbeinküste, sondern der Fisch aus der gesamten Region - und das in Zusammenhang mit ungefähr 40-50.000 unmittelbaren Arbeitsplätzen und ungefähr einer halben Million unmittelbarer Arbeitsplätze. Es ist also sehr wichtig, sie zu erhalten und auf Nachhaltigkeit zu setzen“, so der Diplomat.

Gewinn für beide Seiten

Von Kirchmann sagt: „Die Elfenbeinküste gewinnt, weil 91% des Fisches nach Europa ausgeführt wird. Es ist nicht nur der Export als Verkauf, sondern vor allem die Schaffung von Arbeitsplätzen - es wird eine Wertschöpfungskette aufgebaut, was für die Elfenbeinküste wichtig ist. Aber die Europäische Union gewinnt auch, weil wir Fisch importieren, den ich als sauber bezeichnen möchte. Das heißt, er ist nicht das Ergebnis eines Fischfangs mit Methoden, die den Fisch ausrotten - das ist wichtig -, sondern vor allem auch auf gesundheitliche Aspekte kontrolliert wird. Das heißt, es ist auch ein Fisch, der für den Verbraucher gut ist. Also sind wir hier auch ein Gewinner".

Diesen Artikel teilen