"Dies kann Jahre dauern": Nato-Generalsekretär Stoltenberg zum Ukraine-Krieg

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg Copyright Virginia Mayo/AP
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Von Euronews mit dpa
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Die Außenminister der 30 Nato-Staaten und ihrer Partnerländer sind in Brüssel zusammengekommen, um über weitere militärische Unterstützung für die Ukraine zu beraten.

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Die Außenminister der 30 Nato-Staaten und ihrer Partnerländer - Australien, Japan, Neuseeland und Südkorea - sind in Brüssel zusammengekommen, um über weitere militärische Unterstützung für die Ukraine zu beraten.

Zum Auftakt des Treffens am Mittwoch warnte Generalsekretär Jens Stoltenberg davor, von einem baldigen Ende des Krieges auszugehen. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Russlands Präsident Wladimir Putin seine Ambitionen aufgegeben habe, die komplette Ukraine zu kontrollieren.

"Wir müssen realistisch sein und erkennen, dass dies lange dauern kann, viele Monate oder sogar Jahre. Deshalb müssen wir auch auf einen langen Zeitraum vorbereitet sein, sowohl was die Unterstützung der Ukraine, die Aufrechterhaltung der Sanktionen als auch die Stärkung unserer Verteidigung angeht."

Erwartet wird, dass an dem zweitägigen Treffen auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba persönlich teilnimmt - voraussichtlich auch, um für mehr Flugabwehrwaffen zu bitten. Diese Ausrüstung wurde bereits zugesagt, aber noch nicht geliefert.

Es ist davon auszugehen, dass das Bündnis beschließen wird, mehr Panzerabwehrwaffen, Luftabwehrsysteme und andere Ausrüstungsgegenstände bereitzustellen - neben mehr humanitärer Hilfe und finanzieller Unterstützung.

Doch wie wird sich dieser Krieg entwickeln, und wie wird Europa am Ende aussehen? Michael Kimmage, Professor für Geschichte an der Catholic University of America, geht davon aus, dass ein neuer Kalter Krieg den Kontinent verändern würde: "Der Konflikt wird ein Nullsummenspiel und von langer Dauer sein, so wie es der Kalte Krieg war. Alles wird jetzt im Sinne dieses Wettbewerbs zwischen Europa dem transatlantischen Bündnis und Russland definiert werden, und das wird Folgen für die Sicherheit haben, wie etwa für Georgien den Nordkaukasus, die Republik Moldau, und zweifellos auch für die Ukraine."

Und es sei natürlich möglich, dass Russland diesen Krieg auf ganzer Linie verliere, dann würde es keinen Kalten Krieg geben, "sondern ein geschwächtes Russland, das aber mit Sicherheit Groll und Wut auf Europa hegen würde", so der Kimmage.

Bei dem Treffen soll auch darüber beraten werden, wie man die Nato-Partner, die sich durch Russland bedroht fühlen, wie etwa Georgien oder Bosnien-Herzegowina, besser unterstützen kann.

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