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Österreich: Razzien gegen mutmaßliche Extremisten

Polizeibeamte bewachen den Tatort eines Anschlags in Wien, 3. November 2020
Polizeibeamte bewachen den Tatort eines Anschlags in Wien, 3. November 2020 Copyright Matthias Schrader/Copyright 2019 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit AP, EBU
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Österreich führt im Vorfeld des Jahrestages des 9/11-Terroranschlags Razzien gegen mutmaßliche islamistische Extremisten durch.

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Am 23. Jahrestag der Anschläge vom 11. September in den USA haben österreichische Sicherheitskräfte Razzien gegen mutmaßliche islamistische Extremisten durchgeführt. Die Razzien fanden im ganzen Land statt. Der Terroranschlag soll für Extremisten symbolisch sein und könnte deswegen Nachahmungsversuche inspirieren.

Die Razzien fanden am Dienstag vor dem Jahrestag am Mittwoch im ganzen Land statt. 9/11 ist nach wie vor symbolisch und hat Nachahmungsversuche inspiriert, so das Direktorat für Staatssicherheit und Nachrichtendienste in einer Erklärung.

Die Behörden vereitelten letztes Jahr am Jahrestag einen versuchten Anschlag am Wiener Hauptbahnhof. Das Risiko bleibt an diesem Tag weltweit hoch, hieß es.

"Es wurden Maßnahmen gegen 72 Personen ergriffen. Insgesamt wurden vier Hausdurchsuchungen durchgeführt, 39 Haftraumdurchsuchungen, fünf Befragungen von Verdächtigen, bei denen ein konkreter Verdacht vorlag. Und es wurden 20 sogenannte Gefährdereinvernahmen durchgeführt", erklärte Innenminister Gerhard Karner.

Karner sagte auch, dass 52 der 72 Personen, die bei den Razzien ins Visier genommen wurden, bereits in Haft sind.

"Das sind auch wichtige konsequente Maßnahmen, weil wir einfach sehen, sowohl die Justiz als auch unsere Ermittlungsbehörden, dass sich manche Menschen letztlich im Gefängnis radikalisieren", sagte er.

Die Razzien vom Dienstag erfolgten einen Monat, nachdem die Behörden einen Anschlag auf die Konzerte von Taylor Swift in Wien vereitelt hatten, die anschließend abgesagt wurden.

Österreichische Beamte sagten, der Hauptverdächtige, ein 19-jähriger Österreicher, habe sich von der Terrororganisation "Islamischer Staat" inspirieren lassen. Den Beamten zufolge soll er beabsichtigt haben, Tausende zu töten. Der 19-Jährige soll im Internet einen Treueschwur auf den derzeitigen Anführer der Gruppe Islamischer Staat hochgeladen haben.

Die Behörden gaben an, dass sie in der Wohnung eines zweiten Verdächtigen, der 17 Jahre alt ist, ebenfalls Material der Gruppe "Islamischer Staat" und von Al-Qaida gefunden haben.

Österreichische Polizisten beobachten Taylor Swift-Fans, die sich im Stadtzentrum von Wien versammeln, 8. August 2024.
Österreichische Polizisten beobachten Taylor Swift-Fans, die sich im Stadtzentrum von Wien versammeln, 8. August 2024.AP Photo

Die Operation vom Dienstag umfasste auch Razzien in mehreren Gefängnissen in Österreich sowie Verhöre von Verdächtigen und die Beschlagnahme von digitalen Geräten wie Handys, um nach Beweisen für radikal-islamische Propaganda zu suchen.

Franz Ruf Österreichs Generaldirektor für öffentliche Sicherheit nahm in einer Erklärung offenbar Bezug auf die Taylor Swift-Konzerte und sagte, die letzten Wochen hätten gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsbehörden bei der Bekämpfung des Extremismus sei.

Innenminister Gerhard Karner forderte ebenfalls stärkere Befugnisse für die Ermittler, um derartige Anschläge aufdecken zu können.

"Das klare Signal ist, dass islamistische Extremisten bei uns keinen Platz haben und wir entschieden gegen sie vorgehen", sagte er.

Derzeit sind österreichische Beamte oft auf andere Länder angewiesen, da Österreich im Gegensatz zu einigen ausländischen Geheimdiensten SMS-Nachrichten nicht legal überwachen kann.

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