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Fünf Dinge, die Sie wahrscheinlich nicht über Notre Dame wussten

Ein Mann macht ein Foto von der Kathedrale Notre-Dame, während der französische Präsident Emmanuel Macron am Freitag, den 29. November 2024 in Paris die renovierte Kathedrale besucht.
Ein Mann macht ein Foto von der Kathedrale Notre-Dame, während der französische Präsident Emmanuel Macron am Freitag, den 29. November 2024 in Paris die renovierte Kathedrale besucht. Copyright  Michel Euler/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Copyright Michel Euler/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Von Serge Duchêne mit AP
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Nach fünf Jahren Wiederaufbau können Gläubige und Besucher bald wieder das Pariser Wahrzeichen von Innen bewundern. Aber zuvor einige Fun Facts über die Kathedrale.

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Die Kathedrale Notre Dame in Paris soll am Sonntag wieder für die Öffentlichkeit geöffnet werden. Nach einem verheerenden Brand 2019 befand sich die Kathedrale fünf Jahre lang im Wiederaufbau. DIe Notre Drame ist ein Juwel der gotischen Architektur, ein Wahrzeichen von Paris und ein beliebtes Ziel für Touristen.

Ein paar Überraschungen hält die Kathedrale, die zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert erbaut wurde, bereit. Von mittelalterlichen Mythen bis hin zu modernen Geheimnissen - hier sind fünf besondere Dinge, die Sie über dieses Wahrzeichen von Paris wissen sollten:

1. Nullpunkt der Straßen Frankreichs

Die Bedeutung der Notre-Dame geht über die Architektur und Geschichte hinaus: Sie ist buchstäblich der Ausgangspunkt aller Straßen Frankreichs.

Vor der Kathedrale, eingebettet in das Kopfsteinpflaster, befindet sich eine bescheidene Platte aus Bronze und Stein mit der Aufschrift "point zéro des routes de France" (Nullpunkt der Straßen Frankreichs). Diese Platte markiert den Ausgangspunkt für die Messung der Entfernungen zwischen Paris und den anderen Städten des Landes.

Auch wenn die Platte erst 1924 angebracht wurde, geht die Idee eines nationalen "Nullpunkts" auf das Jahr 1769 zurück. König Ludwig XV. hatte sich einen zentralen Bezugspunkt für das wachsende Straßennetz Frankreichs vorgestellt. Das Konzept soll die Geografie des Landes mit dessen Herzen, Paris, verbinden.

2. Wasserspeier oder Chimären?

Die furchterregenden steinernen Kreaturen von Notre-Dame mögen alt aussehen, aber nicht alle sind das, was sie zu sein scheinen. Die Wasserspeier (auf Französisch: Gargouilles), die monsterförmigen Regenrinnen zum Ableiten von Regenwasser, gibt es schon seitdem die Kathedrale gebaut wurde. Die spektakulären, monströsen Figuren, die man oft auf Postkarten und in Filmen sieht, sind dagegen Chimären und viel jüngeren Datums.

Victor Hugos Buch "Der Glöckner von Notre-Dame“ diente als Inspiration für diese dämonischen Tierfiguren.
Victor Hugos Buch "Der Glöckner von Notre-Dame“ diente als Inspiration für diese dämonischen Tierfiguren. Thibault Camus/Copyright 2019 The AP. All rights reserved.

Im 19. Jahrhundert beauftragte der Architekt Eugène Viollet-le-Duc die Renovierung des damals verfallenen Gebäudes und fügte diese Kreaturen hinzu, um den mystischen Charakter der Kathedrale zu verstärken. Viollet-le-Duc ließ sich von Victor Hugos berühmtem Buch "Der Glöckner von Notre-Dame" inspirieren, um diese dämonischen Tierfiguren mit personifizierten Gesichtsausdrücken zu erschaffen.

Wie kann man sie unterscheiden? Die Wasserspeier sehen aus wie horizontale Spitzen, die aus der Fassade herausragen und deren Schnäbel durchbohrt sind, damit Wasser abfließen kann.

Hier eindeutig: EIn Wasserspeier, keine Chimäre.
Hier eindeutig: EIn Wasserspeier, keine Chimäre. Thibault Camus/Copyright 2019 The AP. All rights reserved.

3. "Notre-Dame de la Raison" (Unsere Dame der Vernunft)

Während der Französischen Revolution gab es auch Protestwellen gegen die Kirche. Auch die Notre-Dame wurde nicht als Kathedrale verehrt. Im Jahr 1793 beraubten die Revolutionäre sie ihrer religiösen Symbole und benannten sie in "Notre-Dame de la Raison" (Unsere Frau der Vernunft) um.

Statt Gottesdiensten fanden in der Kathedrale Festivals statt, bei denen die Wissenschaft und die Ideen der Aufklärung gefeiert wurden. Für kurze Zeit wurde sie sogar als Weinlager genutzt.

Die Gottesdienste wurden 1795 wieder aufgenommen und die Notre Dame erhielt unter der Führung des französischen Kaisers Napoleon I. ihren sakralen Charakter zurück. 1804 feierte er dort seine Krönung, die in einem berühmten Gemälde von Jacques-Louis David verewigt wurde.

4. Aber er ist nicht ganz richtig im Kopf!

Im Jahr 1792 enthaupteten die Revolutionäre auch 28 Statuen an der Fassade von Notre Dame, da sie diese für französische Monarchen hielten. In Wirklichkeit handelte es sich jedoch um die ehemaligen Könige von Juda, die biblischen Vorfahren von Jesus. Man glaubte, die Köpfe seien für immer verloren, vielleicht zerstört oder als Baumaterial verkauft worden.

Der Kopf einer Statue des Heiligen Thomas von der Spitze der Kathedrale Notre Dame.
Der Kopf einer Statue des Heiligen Thomas von der Spitze der Kathedrale Notre Dame. Francois Mori/Copyright 2018 The AP. All rights reserved.

Doch 1977 entdeckten Arbeiter, die einen Hof im 9. Arrondissement von Paris renovierten, Hunderte Fragmente der Steinskulpturen. Experten bestätigten, dass es sich dabei um die fehlenden Köpfe der Könige von Notre-Dame handelte. Es blieb jedoch ein Rätsel, wie sie dort vergraben worden waren.

Heute wurden 22 dieser Köpfe restauriert und sind im Musée de Cluny in Paris ausgestellt. Ihre Entdeckung gilt als einer der bemerkenswertesten archäologischen Funde in der modernen Geschichte der Stadt.

Die abgehackten Köpfe werden jetzt in einem Museum in Paris ausgestellt, 27. November 2024
Die abgehackten Köpfe werden jetzt in einem Museum in Paris ausgestellt, 27. November 2024 Louise Delmotte/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.

5. Blei in der Stadt

Der Brand 2019, der die Notre Dame beinahe zerstört hätte, offenbarte ein ernstes Gesundheitsrisiko. Als die Flammen das Dach zum Schmelzen brachten, gelangten Tonnen giftigen Bleistaubs in die Luft und setzten sich in ganz Paris ab.

Das Problem? Die Behörden fanden heraus, dass es keine Regeln gab, um die Gefahr von Bleistaub im Freien zu messen. Es handelte sich nicht nur um ein Pariser Problem: Großstädte wie London und Rom und sogar die Weltgesundheitsorganisation hatten keine Richtlinien für die Bleibelastung im Freien.

Der Brand in Notre Dame brachte ein verborgenes Problem ans Licht und zwang die Behörden, ihre Sicherheitsstandards genauer zu prüfen. Die Stadt brauchte vier Monate, um die Bürgersteige gründlich zu reinigen. Währenddessen liefen Touristen, Einwohner und Geschäftsleute täglich durch die Straßen.

Schutt und Asche nach dem verheerenden Brand der Notre Dame, 16. April 2019.
Schutt und Asche nach dem verheerenden Brand der Notre Dame, 16. April 2019. Christophe Petit Tesson/AP
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