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Chance auf Diplomatie mit Iran? Europas Regierungschefs für Gespräche

Von der Leyen mit Kallas
Von der Leyen mit Kallas Copyright  Geert Vanden Wijngaert/Copyright 2025 The AP. All rights reserved.
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Von Jeremy Fleming-Jones
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Der Iran scheint nicht bereit zur Diplomatie und wendet sich stattdessen an den Russischen Präsidenten Wladimir Putin. Das sind die Reaktionen der europäischen Staats -und Regierungschefs.

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Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben besorgt auf die Nachricht von dem massiven US-Luftangriff auf die iranischen Nuklearanlagen reagiert. Sie forderten dennoch alle eine Rückkehr an den Verhandlungstisch. Trotz der Aussage des Iran, diplomatische Lösungen seien nun vom Tisch.

Europäische Staats- und Regierungschefs äußerten sich dazu in den Sozialen Medien. Sie warnten, dass der Iran keine Atomwaffen entwickeln dürfe, und forderten das Land auf, an einer diplomatischen Lösung mitzuwirken.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, schloss sich dem an. Sie erklärte, dass der Iran niemals in den Besitz einer Atombombe gelangen dürfe, forderte aber gleichzeitig zur Diplomatie auf.

Der Verhandlungstisch ist der einzige Ort, um diese Krise zu beenden.
Ursula von der Leyen
EU-Komissionspräsidentin

"Angesichts der Spannungen im Nahen Osten, die einen neuen Höhepunkt erreicht haben, muss Stabilität die Priorität sein. Die Achtung des Völkerrechts ist entscheidend. Jetzt ist der Moment für den Iran gekommen, sich auf eine glaubwürdige diplomatische Lösung einzulassen", schrieb von der Leyen. "Der Verhandlungstisch ist der einzige Ort, um diese Krise zu beenden", sagte sie weiter.

Dem Iran darf nicht erlaubt werden, eine Atomwaffe zu entwickeln.
Kaja Kallas
EU-Außenbeauftragte

"Dem Iran darf nicht erlaubt werden, eine Atomwaffe zu entwickeln, da dies eine Bedrohung für die internationale Sicherheit wäre", ergänzte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. "Ich fordere alle Seiten auf, einen Schritt zurückzutreten, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine weitere Eskalation zu verhindern", so Kallas in einem Posting. Sie wies darauf hin, dass die EU-Außenminister die Situation weiter diskutieren würden.

Antonio Costa: Tief besorgt über die Lage

EU-Ratspräsident Antonio Costa zeigte sich in einem Posting auf X zutiefst besorgt über die Nachrichten aus dem Nahen Osten: "Ich rufe alle Parteien auf, Zurückhaltung zu üben und das Völkerrecht und die nukleare Sicherheit zu respektieren", schrieb der Ratspräsident und fügte hinzu: "Die Diplomatie ist nach wie vor der einzige Weg, um Frieden und Sicherheit in der Region des Nahen Ostens zu schaffen. Zu viele Zivilisten werden erneut Opfer einer weiteren Eskalation".

"Die EU wird weiterhin mit den Parteien und unseren Partnern zusammenarbeiten, um eine friedliche Lösung am Verhandlungstisch zu finden", schrieb er.

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz berief am Sonntag eine Sitzung des Sicherheitskabinetts ein und forderte den Iran nach Angaben seines Sprechers Stefan Kornelius auf, "unverzüglich Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und eine diplomatische Lösung des Konflikts zu finden".

Der britische Premierminister Keir Starmer reagierte ähnlich: Er äußerte sich bezüglich der US-Aktion zwar nicht in vollem Umfang unterstützend. Starmer übte jedoch auch keine Kritik.

"Die Schläge gegen das iranische Atomprogramm sind von außergewöhnlichem Ausmaß", erklärte der finnische Präsident Alexander Stubb.

"Für Finnland ist es wichtig, dass der Iran keine Atomwaffe entwickelt und dass keine neuen Atommächte in der Welt entstehen", schrieb Stubb und fügte hinzu: "Die Spirale der Vergeltung im Nahen Osten muss ein Ende haben. Eine nachhaltige Lösung erfordert Diplomatie, Dialog und die Achtung des Völkerrechts. Wir werden die Lage genau beobachten und die Gespräche mit unseren Partnern und Verbündeten fortsetzen", so Stubb.

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verfolgt die Krise im Iran mit größter Aufmerksamkeit und hat heute Morgen eine Videokonferenz mit den zuständigen Ministern und den höchsten Geheimdienstmitarbeitern des Landes abgehalten, berichtet die italienische Nachrichtenagentur ANSA unter Berufung auf Quellen im Palazzo Chigi.

Dem Bericht zufolge wird der Ministerpräsident in den kommenden Stunden mit wichtigen Verbündeten und führenden Politikern in der Region in Kontakt treten und Italien wird seine Bemühungen fortsetzen, die Parteien an den Verhandlungstisch zu bringen".

Frankreich mit vorsichtiger Distanz

Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot äußerte sich etwas weniger positiv zu den US-Luftangriffen und erklärte in einem Beitrag auf X, Frankreich habe die US-Angriffe "mit großer Besorgnis" zur Kenntnis genommen, sei aber "weder an diesen Angriffen noch an deren Planung beteiligt".

Barrot rief "alle Parteien" dazu auf, Zurückhaltung zu üben und eine "Eskalation" des Konflikts zu vermeiden und betonte, dass eine "dauerhafte Lösung" im Rahmen des Atomwaffensperrvertrags ausgehandelt werden müsse.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich am Sonntagmorgen nicht öffentlich zu den Entwicklungen geäußert.

Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Teheran auf die Forderung nach einer Rückkehr zur Diplomatie eingehen wird, zumindest kurzfristig.

Der iranische Außenminister Seyed Abbas Araghchi schrieb auf X: "Letzte Woche haben wir mit den USA verhandelt, als Israel beschloss, diese Diplomatie zu sprengen".

"Diese Woche haben wir Gespräche mit den E3/EU geführt, als die USA beschlossen, diese Diplomatie zu sprengen", so Abbas Araghchi.

Direkt an Keir Starmer und Kaja Kallas gewandt, fragte Araghchi: "Welche Schlussfolgerung würden Sie daraus ziehen?"

"Für Großbritannien und den Hohen Vertreter der EU ist es der Iran, der an den Verhandlungstisch "zurückkehren" muss. Aber wie kann der Iran zu etwas zurückkehren, das er nie verlassen, geschweige denn in die Luft gejagt hat?"

Während sich die EU-Außenminister morgen in Brüssel treffen, wird Araghchi in Moskau mit Wladimir Putin sprechen - ein schlechtes Omen für die europäischen Politiker, die einen diplomatischen Ausweg aus der aktuellen Situation suchen.

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