Im Internet ist ein Foto viral gegangen, das eine Krankenschwester zeigen soll, die nach dem D-Day im Juni 1944 die Namen der gefallenen Soldaten aufschreibt. Doch stimmt das Ganze auch?
In den sozialen Medien kursiert ein Bild, das angeblich eine Krankenschwester der alliierten Streitkräfte aus dem Zweiten Weltkrieg zeigt. Die Frau auf dem Foto notiert vermeintlich die Namen der Soldaten, die bei der Landung am D-Day in der Normandie in Frankreich gefallen sind.
Das Bild wird in der Regel mit Bildunterschriften geteilt, die besagen, dass die Männer in behelfsmäßig am Omaha Beach begraben wurden, bevor es richtige Friedhöfe gab. Die Krankenschwester Clara Thompson habe die Namen aller Soldaten, die sie pflegte, aufgeschrieben.
Ihr Notizbuch wurde angeblich erst Jahrzehnte später auf dem Dachboden ihrer Tochter gefunden.
Das Foto der Krankenschwester geht in sozialen Medien viral
Das Foto ist überall auf Facebook und X aufgetaucht. Aber die Geschichte ist erfunden, denn das Bild weist die Merkmale einer KI-Generierung auf.
Die Alliierten richteten innerhalb von vier Tagen nach der Landung am 6. Juni 1944 acht Soldatenfriedhöfe ein. Die ersten US-amerikanischen und britischen Krankenschwestern trafen am 10. bzw. 12. Juni in der Normandie ein.
Auf dem Bild trägt die angebliche Krankenschwester keine korrekte Uniform. Aus den offiziellen Archiven geht hervor, dass die in der Normandie dienenden Krankenschwestern der Armee eine ganz andere Kleidung trugen als die, die in den Posts in den sozialen Medien gezeigt wird.
Außerdem sind einige Proportionen der Krankenschwester auf dem von künstlicher Intelligenz generierten Bild falsch. Wenn man zum Beispiel ihren Mittelfinger genau betrachtet, sieht er im Vergleich zum Rest der Hand unnatürlich lang aus.
Mehr als 4.000 alliierte Soldaten starben am D-Day. Die Landung führte schließlich zur Befreiung Frankreichs und anschließend des restlichen Europas.
Sie ebnete den Weg zum Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland, das im Mai 1945 kapitulierte.